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| | Was Cevi, Pfadi und Jubla angeht, bin ich ein ziemliches Greenhorn. Umso überraschter war ich, als ich das Sommerlager des Cevi Winterthur-Schaffhausen besuchte. |
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| Die Zeltstadt Aquileya ist kaum zu übersehen mit den riesigen Sarasanis, die in den Himmel stechen. Da können die faden, weissen Pavillons der Open Airs wohl kaum mithalten. (Bild: Mattia Mayer) |
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| Das Gelände ist riesig, aus dem lagereigenen «Radio Tüüfsee» schallt Pop aus den 2000ern und die Bauten mit Bühne, Kaffee, Sitzplätzen, Aussichtstürmen und Sanitätszelt erinnern eher an ein Open-Air als an ein Lager. Spyro, ein Urgestein des Cevi Seen, versichert mir aber, dass das nicht jedes Jahr so sei. Zusammen mit weiteren ehemaligen Cevianer:innen hat er ein solarbetriebenes «Hafe Kafi» gebaut. (In unserer Rubrik Wegbegleiter lest ihr später noch mehr über ihn.) «Wir dachten, wir hätten mit Abstand das grösste Gebäude in diesem Lager, aber der Turm, der gerade neben uns steht und auch alle anderen Gebäude sind riesig.» Im Alltag hat Spyro einen anderen Namen, aber im Cevi spricht man sich meist nur mit dem Cevinamen an. |
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| Gute Stimmung bei den Cevianer:innen beim Warten auf die Lagerband. (Bild: Mattia Mayer) |
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| Der Cevi Winterthur-Schaffhausen befand sich nämlich vom 15. Juli bis am 24. Juli im gemeinsamen Sommerlager im thurgauischen Lustdorf. Etwa 1000 Personen inklusive Leitende und Kinder nahmen daran teil. Das erste gemeinsame Sola (Sommerlager) der Regionen fand im Jahr 2011 statt. Eigentlich war der Plan, dass alle sechs Jahre ein solches gemeinsames Lager durchgeführt wird. Einmal hat das auch geklappt. Das gemeinsame Lager fand ein zweites Mal im Jahr 2017 statt. 2023 gab es kein Lager, weil sich kein OK gefunden hat. Man sei immer auf die helfenden Hände und Unterstützer:innen angewiesen, wie das OK sagt. Nun, mit zwei Jahren Verspätung, fand das dritte gemeinsame Sola statt. Auf einer grossen Wiese ist in der Woche vor dem Lager die Zeltstadt «Aquileya» herangewachsen. Dazu sägten, schraubten und bohrten 350 Helfende während vier Tagen und errichteten bereits Türme, Zelte und eine Bühne. Eindrücke sind auch auf der Website des Lagers zu sehen. Einen Teil der Ressourcen zum Aufbau konnte der Cevi über ein Crowdfunding finanzieren. Auf der Website rechneten sie mit 80’000 Franken Kosten für die Verpflegung, 20’000 Franken für Bodenschutzplatten und weiteren 30’000 Franken für die Sanitäranlagen. Mit dabei sein konnten alle Kinder ab acht Jahren. Das Normale sei aber schon, dass vor allem Kinder teilnehmen, die auch im Cevi sind. |
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| Von der Dachterrasse des «Hafe Kafi» lässt sich wunderbar das ganze Zeltlager überblicken. (Bild: Mattia Mayer) |
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| Es sei einfach eine ganz besondere Art von Lager, sagt Neiluna. Die 20-Jährige ist Leiterin bei der Cevi Abteilung Seen und hat auch im OK mitgeplant. «Es macht einfach mega Spass, vor allem die Gemeinschaft innerhalb der einzelnen Abteilungen. Das geht ansonsten ein wenig verloren.» Ausser dem Albanifest, welches die Winterthurer Abteilungen jeweils gemeinsam organisieren würden, hätten die einzelnen Regionen kaum Berührungspunkte. Das bestätigen auch Iavara und Ravera. Die 14- und 15-jährigen Jungleiterinnen aus Oberi sind dieses Jahr das erste Mal als Leiterinnen mit dabei. In Lagern mit dem Cevi seien sie zwar schon mehrere Male gewesen, aber als Leiterin sei es schon noch einmal anders als wenn man nur «Mitmacherin» sei. «Am Anfang war der Druck vor der kommenden Aufgabe gross, aber wir haben es uns anstrengender vorgestellt als es tatsächlich ist.» Speziell dieses Lager mit seiner enormen Grösse biete einem die Gelegenheit, sich selbst zu verwirklichen und viele neue Personen kennenzulernen. Für die beiden Jungleiterinnen sei das Lager bereits ein voller Erfolg. Neiluna ist hier noch etwas zwiegespalten. Sie habe extrem viel Zeit investiert in die Vorbereitung und Planung für ihre Spiele während des Lagers. Insgesamt seien es etwa 120 Stunden an freiwilliger Arbeit gewesen, die sie gemacht habe. Wenn sie ein Spiel für 70 Kinder plane, sei sie sich relativ sicher, dass alles funktionieren werde. Nun, mit mehr als zehnmal so vielen Kindern, sei das etwas anderes. |
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| Neiluna, Iavara und Ravera vor dem Zeltlager der Abteilung Seen. (Bild: Mattia Mayer) |
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| Drei der glücklichen Nutzniesserinnen von Neilunas Planung sind Peach, Farfalla und Chacha. Sie besuchten alle schon mehrere Lager und sind, wie die meisten hier, schon seit praktisch eh und je im Cevi. «Es ist so lustig, mit so vielen Zelten», sagt Peach. Chacha ergänzt: «Die vielen verschiedenen Personen machen es aus. Wir können so viele neue Leute kennenlernen aus dem Cevi.» |
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| Chacha, Peach und Farfalla können während des Spiels kurz verschnaufen. (Bild: Mattia Mayer) |
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| Viel mehr Fragen können sie nicht beantworten. Der Leiter ruft, sie würden zum nächsten Posten aufbrechen. Die Traube von Kindern rollt schon langsam an. Bei einem kann man sich aber sicher sein, ohne sie zu fragen: Spass haben die Drei auf jeden Fall. |
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| Was läuft am 1. August: Zum ersten Mal hat die Winterthurer Bundesfeierkommission eine Website aufgeschaltet. An der Feier im Stadthaus hält GLP-Ständerätin Tiana Angelica Moser die Rede, die Begrüssung kommt von Philippe Weber (SP), dem diesjährigen Parlamentspräsidenten von Winterthur. Auch die verschiedenen Festlichkeiten in den Quartieren können auf der Seite recherchiert werden. (tz)
3:2 in der letzten Minute: Der Saisonauftakt beginnt für den FCW mit einer Niederlage gegen Lausanne. Zwar ging Winti in der 43. Minute mit einem Tor des Neuzugangs Brian Beyer in Führung. Doch in der zweiten Halbzeit gelang Lausanne gleich zweimal der Ausgleich. Die Aussicht auf ein Unentschieden wurde in der 90. Minute von Gaoussou Diakité zerstört. (tz)
Einsatz der Stapo in Pfungen: Zwei Einbrecher rammten am Samstag kurz nach fünf Uhr in Pfungen die Scheibe eines Waffengeschäfts mit ihrem Auto ein. Das schreibt 20 Minuten. Noch während der Festnahme drohten die Täter der Polizei mit einer Explosion im Gebäude. Daraufhin wurde die Region um das Gebäude grossflächig abgesperrt, bis zur Entwarnung durch Spezialisten. Die unsichere Situation führte auch zu einem Aufgebot der Stadtpolizei Winterthur. Bereits Ende Mai war in das Waffengeschäft eingebrochen worden, damals wurden rund 50 Faustfeuerwaffen erbeutet.
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| Ist euch das auch schon aufgefallen? Um den Hals tragen die Cevianer:innen ein aufgerolltes Tuch. Wenn sie ihr Hemd tragen, dann um die Schulter. |
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| Die Cevi-Kluft ist sehr individuell und darf man gestalten wie man will. Das gerollte Tuch gehört aber immer dazu. (Bild: Mattia Mayer) |
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| Die sogenannten Krawatten sind neben dem blauen Hemd das klassische Erkennungsmerkmal einer Cevianer:in. Das Cevi-Foulard, so nennen es die Winterthurer Abteilungen, zeigt je nach Farben an, aus welchem Teil der Schweiz die Tragende stammt. So können geübte Blicke schon von weitem erkennen, aus welcher Abteilung die fremde Cevianer:in stammt. Da kommen ganz schön viele Farbkombis zusammen. Falls du als Cevi-Mitglied doch nicht so Profi bist wie vielleicht gedacht, oder einfach einmal stöbern möchtest, findest du hier alle Cevi-Krawatten aufgelistet. Insgesamt 187 verschiedene Foulards sind auf der Webseite vertreten. Ein Foulard mit den Farben der eigenen Abteilung erhält man in der Region Winterthur und Schaffhausen erst ab der Leitungsstufe. Vorher tragen alle ein schlichtes, blaues Foulard. Das ist aber je nach Abteilung ein wenig unterschiedlich. Von wo die Cevi-Krawatte genau herkommt, lässt sich anhand von Quellen nicht ganz genau sagen. Bei der Pfadi aber kommt die Idee für ihr Foulard vom Gründer Robert Baden-Powell. Der Brite befand sich in Afrika und nutzte das Foulard ganz praktisch als Sonnenschutz für den Nacken, wie es auf der Webseite der Pfadi heisst. Ausserdem waren die Foulards praktisch für Verbände und als Taschentuch, diese Multifunktionalität machte das Halstuch zum Teil der Pfadiausrüstung. Disclaimer: Liebe Cevianer:innen, ich will euch auf keinen Fall mit den Pfadis vergleichen oder behaupten, dass ihr euer Foulard abgekupfert habt. Dass die Inspiration für das Foulard aus Baden-Powell-Zeiten stammt, ist aber sehr wahrscheinlich. |
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| Spyro, wie kommt man auf die Idee, ein Café in einem Cevi-Sommerlager aufzubauen? Als ehemalige Cevianer:innen wollten wir eigentlich aus Jux ein Glacé-Velo bauen. Eines Abends, als wir mit den richtigen Personen zusammensassen, ist die Idee vom solarbetriebenen «Hafe Kafi» entstanden.
Auf dem ganzen Dach sind Sonnenkollektoren. Wäre es nicht einfacher, den Strom aus der Leitung, wie alle anderen, zu beziehen? Es war meine Vision. Ich wollte den Kindern zeigen, dass man ein Café auch nachhaltig betreiben kann. Wir sind strom-autark, betreiben Kühlschränke, Kaffeemaschine, Backofen und weitere Geräte nur mit dem Strom vom Dach und können gleichzeitig noch unsere Batterie laden. Die Kinder sollen verstehen, dass nachhaltige Energie funktionieren kann und sehen das gleich hier.
Habt ihr eure Erwartungen mit dem «Hafe Kafi» erfüllt? Wir wollten alle Personen zusammenbringen und eine gute Zeit haben. Auch wenn wir das vor allem mit Leuten aus der Cevi Seen geplant haben, übernehmen Mitglieder aus allen Abteilungen Schichten im Café. Wir haben unsere Erwartungen mit diesem Projekt übertroffen und sind super zufrieden. Bis jetzt haben wir auch nur positives Feedback erhalten. Ich glaube, die Leute merken auch, wenn eine Gruppe hinter einem Projekt steht und motiviert ist. |
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| | Schon wieder fertig? Etwa so hat sich das Lager für die Cevianer:innen sicher auch angefühlt. Aber genauso wie das Sommerlager zu Ende geht, gehen auch die Betriebsferien von WNTI zu Ende. Ab jetzt sind wir wieder täglich für euch da! Bis bald, Mattia von WNTI |
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