«bare Ware» packt ein – und erfindet sich dabei neu
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#50 | 27.6.2025 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Sebastian Galli

Guten Morgen, Kinder der Sonne

Ich persönlich bin ja kein «Zmorge Mensch», mir reicht meist ein Gipfeli. Wenn du allerdings zu denen gehörst, die gerne Getreide und Früchte in Milch ertränken, habe ich möglicherweise schlechte Nachrichten für dich. Zumindest, wenn du dein Müesli gerne lokal und nachhaltig produziert magst. Aber fangen wir am Anfang an.

Kaffee und Nüsse und Duschgel und und und. Im Unverpackt-Laden «bare Ware» gibt es ausser Fleisch alles, was ein gängiger Detailhändler auch anbietet. Mit einem Unterschied allerdings – alle Produkte stammen aus nachhaltiger, meist regionaler Produktion und werden unverpackt angeboten.

Seit der Gründung 2017 hat sich der Laden an der Steinberggasse einen treuen Kundenstamm erarbeitet. Trotzdem haben sich die Betreiber:innen entschlossen, das Geschäft auf Ende Monat zu schliessen. Ganz vorbei ist es allerdings nicht.

Platzhalterbild vom WNTI Team

Noch kann hier eingekauft werden, «bare Ware» in der Steinberggasse (Bild: Sebastian Galli)

«bare Ware» teilt das Schicksal anderer Nischenläden, die in den letzten Jahren eingegangen sind. «Wir haben uns nie richtig von der Corona-Krise erholt», sagt Iris Huber, Mitgründerin und Geschäftsleiterin des Ladens. «Die Leute sind nicht mehr so offen für das Konzept.» Regionale Produkte, deren ganze Lieferkette fair und nachhaltig ist – eine Idee, die grossen Anklang fand, sich aber auch in den Preisen niederschlug. In einer Welt, in der ohnehin alles teurer werde, sei der Wille gesunken, den Aufpreis zu zahlen, der Nachhaltigkeit mit sich bringt. Von einem «Aufpreis» zu reden, sei allerdings inkorrekt, sagt Iris.

«Nachhaltige Produkte sind nicht zu teuer, konventionelle sind zu billig.»

Iris Huber, Mitgründerin und Geschäftsführerin von «bare Ware»

Die Produkte von «bare Ware», trügen den «echten Preis». Denn in den Preisen konventioneller Produkte seien wichtige Faktoren nicht mit eingerechnet. Unter anderem die Landverdichtung, die für ihre Produktion nötig sei, oder die langfristigen Folgen der eingesetzten Pestizide. «Nachhaltige Produkte sind nicht zu teuer, konventionelle sind zu billig», sagt Iris.

Wie es scheint, haben die Preise nun aber die Schmerzgrenze erreicht. Stammkund:innen habe der Laden zwar nicht verloren, doch die Laufkundschaft schon. «Und mit so einem Laden musst du ohnehin immer knapp rechnen», sagt Iris. Wo möglich habe sie die Ausgaben reduziert. Doch eine Anpassung der Preise sei nie Thema gewesen, sagt Iris. «bare Ware» wollte keinen Preisdruck auf Produzenten ausüben. Und auf konventionelle Produkte umzusteigen, sei ohnehin nicht zur Diskussion gestanden. «bare Ware» sei nie profitorientiert gewesen, es ging ums Prinzip. Es sei nicht das Ziel gewesen, ein Geschäft zu haben, sagt Iris – «Der Laden ist ein Dienst an der Gesellschaft.»

Platzhalterbild vom WNTI Team

Nachhaltig und regional, deshalb muss auch der Behälter selber mitgebracht werden. (Bild: Sebastian Galli)

Dieser Dienst geht aber auch mit der Schliessung nicht verloren. Seit 2021 war «bare Ware» ein «Mitgliederladen». Für einen monatlichen Beitrag profitierten Mitglieder von reduzierten Preisen und konnten den Laden aktiv mitgestalten. Die knapp 50 Mitglieder sind die Basis, auf der die Zukunft von «bare Ware» fusst. Denn sie sind Teil der neu gegründete Genossenschaft «food depot winti».

Die Genossenschaft betreibt ab dem 16. Juli ein Selbstbedienung-Food-Depot im Kirchgemeindehaus Veltheim. Das Sortiment ist dasselbe wie das von «bare Ware». Anders als zuvor können aber nur Mitglieder der Genossenschaft im neuen Laden einkaufen. Ähnlich bisher können Genossenschafter:innen zusätzlich ein monatliches Abo lösen, um die Produkte zu einem günstigeren Preis beziehen zu können –  diesmal sogar zum Einkaufspreis.

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Rubrik: Was lauft?
  • Winterthurer gewinnen internationalen Musikwettbewerb: Mit ihrem Song «Chica de Favela» gewinnen die Winterthurer Pesa Bazz, Siddhartha El Primero und Shocktraderz den Musikwettbewerb von Beyond Music. Über ein Jahr haben sie auf das Resultat gewartet, wie die Winterthurer Zeitung berichtet. Nicht nur Ruhm und Ehre winkt den drei Musikern – als Preis gibts ein Feature der weltbekannten Sängerin Angelique Kidjo.


  • Beim Winterthurer Rollsportclub läufts: Wie die Winterthurer Zeitung berichtet, hatten die zwölf Winterthurerinnen einen starken Auftritt an der Rollkunstlauf Schweizermeisterschaft. Alina Erb wird gar dreifache Schweizermeisterin.


  • Schweizer Nati schiesst Tschechien ab: Den Schweizer Frauen gelingt der EM-Auftakt. In einem klaren Spiel bodigen sie ihre Kontrahentinnen gleich mit 4:1. Für die Schweiz treffen Xhemeili, Reuteler, Vallotto und Fölmli.

Rubrik: Wahr gesagt (Kolumne)

Kraftorte von Martin Frischknecht

Zur heiligen Quelle

Platzhalterbild vom WNTI Team

Winterthur und Wasser, das ist eine komplizierte Beziehung, und es fängt bereits beim Namen an. Denn von der Thur gibt's hier keine Sphur. Die nämlich zieht weitab hinter zwei Hügelketten durch den nach ihr benannten Kanton. Doch zumindest durch die Löwen im Wappen besteht eine Verwandtschaft zum Thurgau. Die geht zurück auf die Herren von Kyburg, deren Siegel ebenfalls die beiden Wappentiere zieren. Die Kyburg jedoch thront über der Töss, und die fliesst dem südlichen Rand des Stadtgebietes entlang. Haben die Winterthurer denn ihre erste Siedlung weitab vom Wasser erbaut? So macht es heute den Anschein. Die Eulach, welche die Stadt mit Wasser versorgt, rauscht kanalisiert und kaum sichtbar an der Altstadt vorbei. Das entspricht dem schwer definierbaren Status dieses vernachlässigten Gewässers zwischen Bach und Fluss.

Wo aber kommt unser Wasser her? Die Frage habe ich an einem Mittwochnachmittag zwei Schulkindern gestellt. Daraufhin schwangen wir uns aufs Velo und machten uns auf die Suche. Wir folgten der Eulach gegen die Strömung, dem Lauf des Mattenbachs entlang durchquerten wir Seen. Im Müllerhölzli erreichten wir eine moosige Stelle, wo sich mit etwas gutem Willen behaupten liess, hier blubbere und gurgle das Wasser aus dem Boden.

Wie schön, wir waren zur Quelle eines Reichtums vorgestossen, den unsere Vorfahren noch in Ehren hielten. Zum Beispiel, indem sie an trockenen Tagen zur Quelle pilgerten, einen Segensspruch ausbrachten und hier dankbar ihre Flaschen füllten. Eine Ahnung dieser innigen Beziehung bekommt, wer von Wülflingen aus zur Pirminsquelle am Chomberg steigt. Das Wasser sprudelt dort aus einer begehbaren Höhle im Berg. Eine von Erwin Schatzmann gestaltete Holztafel aus der Reihe «Heiliges Winterthur» stimmt Durstige andächtig. Und dankbar.

Martin Frischknecht veröffentlicht «SPUREN – Magazin für Spiritualität und Ökologie» und praktiziert verschiedene Formen von Meditation. Zugezogen aus Zürich, fühlt er sich Winterthur heute so sehr verbunden, dass er die Kraftorte hier kennt.

Rubrik: Wärmstens empfohlen

«bare Ware» Abschlussfest am 4. Juli


Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du dein Müesli ausgelöffelt und den Wintibrief fertig gelesen hast und dich deshalb körperlich und mental fit für den Tag fühlst. Ich wünsche es dir auf jeden Fall!

Bis bald,

dein Sebastian von WNTI

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