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Auch wenn wir heute alle täglich fotografieren und das zum Teil gar nicht schlecht, gibt es immer noch Menschen, die das sehr viel besser können als der Durchschnitt. Ich feiere professionelle Fotografie und bin froh, dass nicht jede dahergelaufene Selfieposerin und jeder selbsternannte iPhone-Knipser ihre Werke im Museum ausstellen dürfen. Wobei; derzeit hängen im Fotomuseum Winterthur solche Bilder. Die sind allerdings Bestandteil der 14 Kunstprojekte, welche im Rahmen der Wiedereröffnungsausstellung «The Lure of the Image – Wie Bilder im Netz verlocken» ausgestellt werden. Ich mag den Geruch von frischen Materialien wie Farbe, Lack oder Holz. Es ist der Geruch des Neuen. Er hängt noch in jedem Quadratmeter des umgebauten Fotomuseums fest. Das sanierte Foyer empfängt die Besuchenden mit warmen Farben und rohen Materialien. Ein Teil des Obergeschosses wurde entfernt, um mehr Tageslicht in den Eingangsbereich zu bekommen. Das Backsteingebäude im Textilfabrik-Stil wurde mit dem Umbau insgesamt nicht erweitert, lediglich optimiert. Es beherbergt eine Ausstellungsfläche von insgesamt 1000 Quadratmetern. |
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Seit 2019 setzt das Museum bewusst auf den Gegenwarts- und Alltagsbezug. Auch den Vermittlungsauftrag sieht das Team als Kernauftrag und Teil der Museums-Identität. (Bild: Robyne Dubief) |
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Der Umbau dauerte zwei Jahre und die Planung begann schon bald, nachdem Museumsdirektorin Nadine Wietlisbach 2017 die Leitung übernommen hatte. Dass sie und das ganze Museumsteam immer stark in das Bauprojekt involviert waren, habe zum Vorteil gehabt, dass wenig Fehler passiert seien und es keine bösen Überraschungen gab. Jetzt freue sie sich auf den Realitäts-Check. |
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Direktorin Nadine Wietlisbach ist froh, dass die Umbau-Ära nun zu Ende geht. Den Museumsbetrieb parallel zur Baustelle zu gewährleisten, sei anstrengend gewesen. Sie habe zwei Jobs gehabt. (Bild: Robyne Dubief) |
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Die Eröffnungsausstellung, welche – wie auf der Webseite zu lesen ist – «die zeitgenössischen Formen der Fotografie als digitale Verführungskünstlerin beleuchtet», ist in verschiedene, abgetrennte Räume aufgeteilt. Man bewegt sich sozusagen von Zimmer zu Zimmer. |
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Für die Fassade des Erweiterungsbaus, einem Holzsystembau aus regionalem Fichtenholz, wurden Trapezbleche vom Winterthurer Schulhaus Wallrüti rezykliert. (Bild: Robyne Dubief) |
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Die Rundreise beginnt mit leicht verdaulichen, aber nicht wenig raffinierten, grossen Stillleben-Fotografien, angelehnt an die Welt der Emojis. Der Aufbau ist dramaturgisch bewusst niederschwellig gestaltet, damit auch nicht abgebrühte Social-Media-Nutzende einen sanften Einstieg finden. Das als verstörend und erschreckend deklarierte Bildmaterial kommt erst gegen Ende. Triggerwarnungen wurden in mehreren Räumen angebracht. Ich hätte diese vor allem für eine unerwartete Aufnahme, auf der eine fette Spinne in einem Kaffee hockt, gebraucht.
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Diese Ausstellung habe sich unter anderem für die Wiedereröffnung angeboten, weil die ausgestellten Materialien nicht auf perfekte museale Bedingungen wie beispielsweise Temperatur oder Luftfeuchtigkeit angewiesen sind. Das hätte bei den ganz neuen Räumlichkeiten zur Herausforderung werden können. (Bild: Robyne Dubief) |
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| Das Fotomuseum gibt es seit 32 Jahren. Es war in der Schweiz das erste seiner Art. Krass, welchen Entwicklungsweg die Fotografie in dieser kurzen Zeit zurückgelegt hat und wie unvorstellbar der Alltag ohne sie geworden ist. Von ästhetisch, über lustig und gruselig bis hin zu verstörend – die Ausstellung bedient alles. Wie im Netz halt. Spannend ist, wie fesselnd all das sein kann. Hier wird unter anderem die Verniedlichung von Kriegs- und Waffen-Propaganda thematisiert. |
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Dem Stadtfilter sagte die Museumsdirektorin Nadine Wietlisbach im Interview, sie hätten als Museum «den Kopf in der Welt, das Herz in Winterthur». Was das genau bedeute? Sie seien international vernetzt, was wichtig sei – aber auch dadurch möglich, dass sie in Winterthur eine gute «Base», ein Zuhause hätten. Das Fotomuseum sei in erster Linie immer für Winterthur dagewesen. |
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Im besten Fall würden Menschen aus verschiedenen Altersgruppen mit mehr herausgehen, als sie gekommen sind, so Nadine Wietlisbach. Mehr Inspiration, mehr Widerwillen und Verständnis. (Bild: Robyne Dubief) |
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Ab ins Museum! Wer nicht gerne wartet, kann sich gleich diesen Samstag in den Sog der digitalen Bilderwelt ziehen lassen. Das Fotomuseum öffnet um 11 Uhr seine Türen. |
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Tanzende Kinder im Kino: Dieses Jahr nehmen insgesamt fünf Gruppen an der Tanz Challenge Winterthur teil. Die Beteiligung sei tiefer als sonst, man erörtere derzeit noch die Gründe. Die fünf Schulklassen aus vier Schulhäusern haben bereits ihre Tanzvideos, alle zum gleichen Song, eingeschickt. Diese können Angehörige und Interessierte heute Nachmittag im Kino Cameo bestaunen und für ihren Favoriten voten. Am Freitagnachmittag treten alle Crews auf dem Neumarkt gegeneinander an. Vor Ort werden die drei besten Videos von einer Jury aus Tanz- und Filmfachprofis gekürt.
Kein Frauenstreik dieses Jahr: Das feministische Kollektiv Winterthur setzt dieses Jahr aus mit Streiken und konzentriert sich vorerst auf sich selbst. Über die sozialen Medien liess das Kollektiv verlauten, dass es diese Auszeit nutzen wolle, um sich als Team zu regenerieren und seine Ziele zu reflektieren. Die Pause soll zudem anderen Organisationen Raum geben und so auch destruktiven Spaltungen entgegenwirken.
Ab die Post: Für das Abstimmen per Brief ist es leider schon zu spät. Du kannst dein Kuvert noch bis Samstag um zwölf bei der Stadtverwaltung im Superblock vorbeibringen, oder danach bis 18 Uhr im Abstimmungslokal am Bahnhof. Falls du eher ein Last-Minute-Mensch bist, suche allerspätestens am Sonntag den Urnenstandort in deiner Nähe auf. Wär doch schade, wenn deine Stimme fehlen würde.
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Sponti uf’s Trotti Eine am 29. April veröffentlichte Studie der ZHAW zeigt: Sich ein E-Trotti zu nehmen, ist in den meisten Fällen eine spontane Entscheidung, die sich aus Umständen wie einem verpassten Bus, unerwarteter Verfügbarkeit oder der Unlust am Gehen ergibt. 86 Prozent der Unfälle mit E-Trottis werden von den Fahrenden selbst verursacht. Und dies nicht selten alkoholisiert. Entscheidend sei auch – wie so oft – das soziale Umfeld. Viele greifen zum Trotti, weil es die Kollegin tut. Und umgekehrt. Was war jetzt nochmal zuerst, das Huhn oder das Ei? |
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Zur Feier des Themas waren heute mal ein paar Bilder mehr drin. Gönn dir doch in den nächsten Tagen mal eine grössere Pause von schrägen Bildern im Netz und schau mal aus dem Zugfenster oder in ein echtes Gesicht. Einfach so. Für das WNTI-Team, deine Maria |
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