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| Ein Sneak Peek in die Jungkunst |
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| Was die Kultur angeht, bin ich ein Laie. Trotzdem falle ich am Pre-Opening der Jungkunst in der Halle 710 in Hegi nicht auf. Denn hier überlappen sich dieses Jahr einmal mehr verschiedene Welten. Die Jungkunst richte sich an ein breites Winterthurer Publikum und an die Kunstszene, sagt Kurator Bastian Riesen. Dieser Spagat sei aber nicht immer einfach. «Zeitgenössische Kunst ist eine Bubble, die unzugänglich sein kann», sagt Riesen. Es sei die Aufgabe der Jungkunst, sie an ein breites Publikum zu vermitteln. Trotzdem gäbe es bei der Auswahl der Werke keine Kompromisse. Die Jungkunst solle ein Ort sein, an dem sich Menschen mit Kunst befassen, der sie sonst nicht begegneten. |
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| Bastian Riesen ist Teil des Kurationsteam der Jungkunst. (Bild: Sebastian Galli) |
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| Aus mehr als 400 Bewerbungen haben Riesen und das Kurationsteam 24 Werke und Performances ausgewählt. Dabei sei eine gewisse Ernsthaftigkeit in der Schaffensweise der Künstler:innen wichtig gewesen. «Die Ausstellungsstücke sollen eine persönliche und nuancierte Sichtweise auf ein Thema zum Ausdruck bringen», sagt Riesen. Das zweite wichtige Auswahlkriterium ist banaler. Die Kunst müsse eine Wirkung haben, die in der Halle funktioniert. Da die Ausstellung nicht in einem «White Cube», also in einem komplett weissen Raum, stattfinde, seien die Künstler:innen gezwungen, sich mit dem Raum auseinanderzusetzen. «Es sei schwierig anhand eines Fotos in einem Portfolio zu beurteilen, ob ein Werk in der ehemaligen Sulzer-Lagerhalle funktioniert», sagt Riesen. |
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| | «Die Ausstellungsstücke sollen eine persönliche und nuancierte Sichtweise auf ein Thema zum Ausdruck bringen.» Bastian Riesen, Kurator Jungkunst |
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| | Gerade bei Performances sei eine gewisse Präsenz unabdingbar. Aus diesem Grund treffen Riesen und sein Team aus allen Bewerbungen eine Vorauswahl. Bei diesen Künstler:innen gehen sie auf Studiovisite – um in einem intimen Setting ein Gefühl für die Kunst und die Haltung ihrer Schöpfer:innen zu bekommen. Solche Studiovisiten finden nicht immer in einem tatsächlichen Studio statt. «Manchmal ist es aber auch ein Zoomcall, oder ein WG-Zimmer», sagt Riesen. |
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| Ein Highlight der diesjährigen Ausstellung sind die Bilder und Reliefs der Baslerin Tina Janiashvili. (Bild: Sebastian Galli) |
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| Etwa die Hälfte der ausgestellten Werke waren bei der Selektion bereits fertiggestellt. Es würden aber auch Kunstwerke ausgestellt, die Riesen und das Kurationsteam so noch nicht gesehen haben. Beispielsweise die Reliefs und Malereien der Baslerin Tina Janiashvili, die «die gewohnte Begrenzung durch die zweidimensionale Fläche sprengen». Riesen habe sie bei der Studiovisite nicht in ihrer finalen Form gesehen. «Wir gehen mit viel Vertrauen an diesen Prozess», sagt der Kurator. Es komme aber auch vor, dass die Differenzen zwischen der Vorstellungen der Künstler:innen und dem Kurationsteam zu gross seien. Einen Namen möchte Riesen nicht nennen, aber dieses Jahr hätte man sich mit einem Künstler nicht einigen können, welches seiner Werke ausgestellt werde. Das führte dazu, dass dieser Künstler nun nicht Teil der Jungkunst ist. «Es muss immer für beide Seiten stimmen», sagt Riesen. |
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| | «Wenn wir das ausfallende Sponsoring nicht auffangen können, wird’s schwierig.» Lea Schepers, Medienverantwortliche Jungkunst |
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| | Nicht mehr gestimmt hat es offenbar für die ehemalige Hauptsponsorin der Jungkunst, die UBS. Sie hat sich dieses Jahr als «Presenting Partner» zurückgezogen. Sie unterstützt die Jungkunst zwar noch als normale Sponsorin, mit dem Rückzug entfielen aber 13’000 Franken, sagt Lea Schepers, Medienverantwortliche der Jungkunst. Das sind fünf Prozent des Gesamtbudgets. Damit ereilt die Jungkunst ein ähnliches Schicksal wie die Winterthurer Kurzfilmtage. Am Montag schrieb der Tagesanzeiger, dass dort die ZKB als Hauptsponsorin aussteigt. Dieser Entscheid könnte existenzielle Folgen für das Filmfestival haben. Ob der Rückzug der UBS bei der Jungkunst ähnliche Konsequenzen habe, müsse sich noch zeigen, sagt Schepers. Die Jungkunst generiert die Hälfte aller Einnahmen durch die Ausstellung – also Eintritte, Gastronomie und Kunstverkäufe. Das ausfallende Sponsoring müsse aber trotzdem irgendwie aufgefangen werden. Noch ist unklar, wie. So misslich die Situation auch sein mag, Schepers sieht darin auch die Chance, in Zukunft nicht mehr von einem einzigen Hauptsponsor abhängig zu sein. |
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| Die Jungkunst findet dieses Jahr vom 23. - 26. Oktober in der Halle 710 in Hegi statt. |
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| Wie sieht der Hauptbahnhof in der Zukunft aus? Diese Frage will die Stadt klären und startet dazu eine Testplanung, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. Wichtige Themen seien die Nutzung und Gestaltung der öffentlichen Räume sowie die Neuorganisation des Verkehrs und der Bushaltestellen. Die Ausschreibung zur Suche der drei interdisziplinären Planungsteams ist nun gestartet. Auch die Anliegen und Meinungen der breiten Bevölkerung sollen in die Testplanung einfliessen. Dazu hat die Stadt eine Online-Umfrage gestartet.
Brand in Seen: Wie die Stadtpolizei mitteilt, brannte am Sonntagabend ein Mobilfunkmast in Seen. Dabei kam es zu erheblichem Sachschaden. Verletzte gab es allerdings nicht, da der Mast nicht unmittelbar im Wohngebiet steht. Die Brandursache sei momentan noch ungeklärt, werde aber durch die Stadtpolizei Winterthur und den Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei Zürich untersucht.
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| «Progressive Allianz» zerbricht: Laut dem Regionaljournal kündet die SP das Wahlbündnis mit Grünen, GLP und EVP auf. Die SP Winterthur möchte bei den anstehenden Erneuerungswahlen nur noch mit den Grünen paktieren. Die Parteien hätten sich inhaltlich zu sehr voneinander entfernt. Massgebend dafür sei vor allem die letzte Budgetdebatte, bei der die GLP und EVP einen pauschalen Sparauftrag von sieben Millionen «durchgedrückt» haben. Sie sei sich sicher, dass die Mitglieder der SP Winterthur diese Allianz nicht mehr tragen würden, wird Co-Präsidentin Franziska Tschirky zitiert. Die EVP halte aber die Tür für eine «Zusammenarbeit Light» auf.
Die Zukunft der Winterthurer Kurzfilmtage ist unsicher: Wie der Tagesanzeiger schreibt, steigt die ZKB auf Ende Jahr als Hauptsponsor aus. Der Entscheid zum Ausstieg sei bereits 2024 «im Rahmen der regelmässigen Evaluierung des Sponsoring-Portfolios» gefallen. Wie das Festival in einer Stellungnahme gegenüber dem Tagesanzeiger schreibt, stelle das Aus dieser Partnerschaft die Winterthurer Kurzfilmtage vor eine existenzielle Herausforderung.
UFO fliegt: Der FC Winterthur hat sich von Trainer Ulli Forte getrennt. Das teilt der Verein auf seiner Webseite mit. Als Helfer in der Not habe Forte in der vergangenen Saison für den FC Winterthur Grossartiges geleistet, doch die Klubführung sei zum Schluss gekommen, dass neue Impulse nötig seien. Noch ist unklar, wer Fortes Nachfolge antreten wird. Bis dahin übernehmen Assistenztrainer Luigi De Donno und Dario Zuffi interimistisch.
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| Lokaljournalismus für Winterthur ‒ ein Erfolgsmodell? Ein halbes Jahr ist es her, seit aus der gemeinsamen Vision zweier Organisationen WNTI wurde ‒ das digitale Stadtmagazin für Winterthur. Im Café des Arts diskutieren Verlegerin Melanie Widmer, WNTI-Chefredaktor Tizian Schöni, Tsüri.ch-Chefredaktor Simon Jacoby und die Medienwissenschaftlerin Caroline Dalmus, was in dieser Zeit gelungen ist, was verändert werden muss. Und ob es Lokaljournalismus überhaupt noch braucht. 5. November, 19.30 Uhr | Ort: Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25 | Eintritt frei / Kollekte cafe-des-arts-winterthur.ch |
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| «Biedermann und die Brandstifter» von Max Frisch im Theater Kanton Zürich
Was tun, wenn’s brennt? Diese Frage stellt sich auch Herrn Biedermann, der in der Zeitung über eine Serie von Brandstiftungen liest. Eines Tages steht der mittellose Ringer Schmitz bei den Biedermanns vor der Tür; am nächsten Tag bekommt Schmitz Gesellschaft. Die ungebetenen «Gäste» erörtern offen ihre brandgefährlichen Pläne. Und da Biedermann der Wahrheit nicht ins Auge blicken will, wird er ihnen am Ende noch die fehlenden Streichhölzer reichen. Eine Produktion des Theater Kanton Zürich. |
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| … wie schlecht der FCW diese Saison wirklich ist.
Als Fan des FC Winterthur hat man es in diesem Jahr nicht leicht. Egal ob man im Abstieg eine Chance sieht, zu den «guten alten Zeiten» zurückzukehren, oder einem bei diesem Gedanken ein Schauer den Rücken herunterläuft – was der FCW momentan auf den Rasen bringt, ist schmerzlich. Woche um Woche wird die nun trainerlose Winterthurer Truppe vermöbelt. Die 3:0 Niederlage gegen den FC Basel vom Wochenende ist das neueste Kapitel in dieser schon fast masochistischen Saison. |
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| Der Weg ist lang und beschwerlich, aber noch kann sich der FCW zurückkämpfen. (Bild: FC Winterthur) |
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| Nach neun Spielen steht der FC Winterthur mit zwei Punkten auf dem letzten Platz. Bei einem Torverhältnis von minus achtzehn. Das ist historisch schlecht. Seit der Einführung der Super League in der Saison 2003/2004 gab es nur ein Team, das nach dem neunten Spieltag mit weniger Punkten dastand als der FCW – Lausanne-Sport hatte in der 2012/2013 Saison nur einen einzigen Zähler auf dem Konto. Allerdings mit einem besseren Torverhältnis und neun Gegentoren weniger als der FCW. Das ist ohnehin auch das grösste Handicap Winterthurs – seit Gründung der Super League hatte kein Team eine schlechtere Torbilanz nach neun Spielen als der FCW. Nur zweimal hatte ein Team gleich viele Punkte wie Winterthur zu diesem Zeitpunkt. Servette 2012/2013 und Luzern 2008/2009. Hier liegt aber auch ein Hoffnungsschimmer – während Lausanne und Servette beide abstiegen, schaffte Luzern die Wende und den Klassenerhalt. Möglich ist es also. Bleibt nur noch zu klären, unter wessen Führung. |
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| | Ich lege dir einen Besuch der Jungkunst an diesem Wochenende nahe. Sie bietet von Skulpturen über Bilder bis zu digitalen Installationen eigentlich für alle etwas – auch wenn du, wie ich, von Kunst keine Ahnung hast. Im schlimmsten Fall gibt es eine gute Bar und feines Essen. Falls dir das aber nicht zusagt, kannst du am Samstag auch auf die Schützi gehen und schauen, wie sich der FCW ohne Ulli Forte gegen Luzern schlägt. Ich tippe Unentschieden.
Bis bald, Sebastian von WNTI |
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