Erst Mafiaboss, dann Verwaltungsrat, jetzt Ehrenpräsident
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#55 | 4.7.2025 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Tizian Schöni

Tschau Viktor?

Das Casinotheater ist ein Winterthurer Kleinkunst-Wunder: Seit 25 Jahren finanziert es sich ohne Gelder der öffentlichen Hand. Dafür gesorgt hat massgeblich einer seiner Gründer: Viktor Giacobbo. Mitte Juni ist er aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten ‒ was aber nur wenig verändere, wie er im Interview versichert.

Auch als Künstler bleibt Giacobbo dem Casinotheater erhalten. Zum Beispiel in «Dinner for WAM» ‒ einem Comedyprogramm zu Walter Andreas Müllers achtzigstem Geburtstag. (Bild: Robyne Dubief)

Viktor Giacobbo, Ende Mai wurde bekannt, dass Sie aus dem Verwaltungsrat der Casino Theater AG, Patrick Frey aus der Immobilien AG zurücktreten. Wie geht es ohne Sie dort weiter?

Viktor Giacobbo: Ich bin ja gar nicht weg, ich mache einfach keine Sitzungen mehr. Der Rest bleibt wie vorher. Wenn ich das so erkläre, sind die Leute beruhigt.

Also sind Sie nach wie vor involviert?

Ich bleibe Berater unserer künstlerischen Leiterin. Das haben alle so gewollt, insbesondere auch Léa Spirig selbst. Das Casinotheater ist zwar ein KMU, aber auch ein Haus von und für Künstler:innen. Wir wollten von Anfang an vermeiden, dass irgendwann einmal nur noch das «Business» entscheidet und nicht mehr die Kunst. Das stelle ich sicher. Und ich habe einen direkteren Zugang zu Unterstützern des Casinotheaters, diese Beziehungen werde ich weiterhin pflegen ‒ und die brauchen wir auch, denn wir sind wohl noch immer eines der grössten nicht subventionierten Theater der Schweiz.

Mussten Sie in der Kunst jemals intervenieren?

Ja, aber nur weil bei einer Produktion niemand ausser mir gewagt hatte, hinzustehen, um einen künstlerischen Reinfall zu verhindern – da funktionierte ich halt mal als Spielverderber.

In verschiedenen Medien hiess es, die neuen Personen brächten «neue Impulse». Jetzt kommt Beat Schwab, Jahrgang 66, VR-Präsident der Raiffeisen Winterthur und der Terresta.

Beat Schwab ist ja auch nicht künstlerischer Leiter, sondern wirtschaftlich perfekt vernetzt, um die Zukunft unseres Hauses zu garantieren. Die Aufgaben eines VR-Präsidenten und die künstlerische Theaterprogrammierung haben sehr wenig miteinander zu tun. Beat Schwab ist genau wegen seiner Ämter die perfekte Wahl für den VR. Und ausserdem besuchte bisher kein Verwaltungsrat häufiger unsere Vorstellungen als er.

Diese Verbindung zwischen Wirtschaft und Kunst war schon bei der Gründung des Hauses wichtig …

Genau. Geklappt hat das nur, weil wir als bekannte Künstler und Aktionäre einerseits selbst ins Risiko gingen und andererseits die richtigen Leute aus der Wirtschaft mit ins Boot holten. In meinem Fall war das zum Beispiel Peter Spuhler, mit dem ich schon lange befreundet bin. Ich spiele auf seinen Wunsch bei den Eisenbahn-Rollouts der Stadler AG und auch an seinen familiären Anlässen den Harry Hasler. Im Gegenzug sponsert er beispielsweise die Erneuerung der kompletten technischen Anlage in unserem Theater, die wir uns sonst nicht leisten könnten und die den gastierenden Künstler:innen zugutekommt. Die Geschichte ist beispielhaft für eine Zusammenarbeit, die nur im Casinotheater so funktioniert.

Wohlwollen kam aber nicht immer von allen Seiten. Gegen den Verkauf des Gebäudes durch die Stadt wurde das Referendum ergriffen.

Eigentlich waren alle Parteien dafür. Aber es gab einen Dissidenten aus der SVP, der dann zusammen mit dem Bund der Steuerzahler eine Volksabstimmung lanciert hat.

Im März 2000 stimmte die Winterthurer Bevölkerung über den Verkauf des Casinos ab. Fast drei Viertel stimmten zu. (Bild: Schweizerisches Sozialarchiv F5123-Pe-155)

«Steuergeschenk für die Linksreichen» war der Slogan des Wahlplakats ...

Das Plakat hängt immer noch bei uns im Theater. Alfred Heer (Präsident des Bunds der Steuerzahler, Anmerkung der Redaktion), mit dem ich lange nach der Abstimmung als «Linksreicher» vor dem Plakat stand, konnte es sich selber nicht mehr erklären, dass er einst ein nicht subventioniertes Theaterprojekt bekämpft hatte.

Kommen auch die Jungen noch zum Lachen ins Theater?

Das kommt darauf an. Bei Cedric Schild schon. Bei «Dinner for WAM», der Inszenierung von Walter Andreas Müllers achtzigstem Geburtstag, weniger. Aber dass sich da die Alten treffen, zu denen wir selber gehören, verarbeiten wir dann gleich humoristisch.

Und wie ist die Verjüngung auf künstlerischer Seite sichergestellt?

Ich habe die jungen Künstler:innen immer überzeugt, Casinotheater-Aktionäre zu werden. Cedric Schild, Stefan Büsser, Michael Elsener, Lara Stoll und einige mehr sind dabei. Und viele junge Künstler:innen treten in der «Rampensau», dem Comedy-Open-Mic von Dominic Deville auf. Desgleichen im «Momentum» mit Moritz Schädler, im Theatersport und so weiter.

Besteht nicht das Risiko, dass nach der Ära Giacobbo das Bindeglied zwischen Kunst und Wirtschaft wegfällt?

Ich habe vielleicht die richtigen Menschen zusammengebracht, aber inhaltlich war ich nie ein solches Bindeglied. Mit den ganzen Finanzierungs- und Budgetthemen zum Beispiel kenne ich mich nicht wirklich gut aus. Eigentlich war ich nie ein guter Verwaltungsrat.

«Puffmutter des Schweizer Humors» nannte Sie einst Gabriel Vetter, die NZZ sprach vom «Mafiaboss der Kleinkunst». Welchen Titel geben Sie sich heute?

Ich wäre der schlechteste Mafiaboss, weil ich Geld nicht eingenommen, sondern hineingesteckt habe. Heute bin ich Ehrenpräsident, glaube ich.

Entsprechend wurden Sie mit einem Früchtekorb für Ihre Zeit im VR verdankt, haben wir gehört.

Ja, Christian Jenny hat mir Früchtekörbe überreicht, die ich umgehend zurückgegeben habe. Als Anerkennung für ihn.

Rubrik: Wärmstens empfohlen

Türmlihuus lädt zur grössten WG-Party der Schweiz:

Das Türmlihuus sollte jedem in Winterthur ein Begriff sein. Seit 1977 leben in den 32 Zimmern der Gross-WG Studis. Seit zehn Jahren gibt es die Türmlibar, welche jeden Donnerstag das Wochenende für die Studierenden einläutet. Im Türmlihuus findet diesen Samstag die grösste WG-Party der Schweiz statt. Unter dem Motto «Bad Taste» tanzt es sich auf drei Floors besonders gut durch die Nacht ‒ oder halt eben: durch das Türmlihuus.

Rubrik: Was lauft?
  • Konkurrenz zum Casinotheater? Der Verein Junges Theater Winterthur gewinnt den Jugendpreis 2025 der Stadt Winterthur, wie diese gestern mitteilte. Der Preis ist auf 10’000 Franken dotiert. Das Theater stehe allen offen, welche sich für die Bühne, Regie, Technik oder Kostüme interessierten. Bei der Arbeit mit dem eigenen Körper würden die Jugendlichen lernen, Verantwortung zu übernehmen und stärkten somit die persönliche Entwicklung und das Selbstbewusstsein. (mm)


  • Neues Gesicht im Stadtparlament: Cristina Brunel (SP) wird neues Mitglied im Stadtparlament. Der Stadtrat hat das neue Mitglied gestern als gewählt erklärt. Die Cranio-Sacral-Therapeutin ersetzt Benedikt Zäch (SP), der zurückgetreten ist. Die SPlerin hat ihr Amt per 2. Juli 2025 angetreten. (mm)


  • Konzerte, Jass-Turnier und Foodstände: Die Tössemer Dorfet hat ein neues Zuhause gefunden. Neu wird das Schulhaus Tössfeld vom Freitag, 15. August bis am Sonntag, 17. August Heimat von Ständen und erstmals wieder Autoscooter und Achterbahnen, wie das OK in einer Medienmitteilung schreibt. Der Kindergarten wird zum Zeltlager der Darstellenden umgenutzt. Highlight dieses Jahr ist der Kinderlied-Sänger Andrew Bond. Letztes Jahr wurde die Dorfet, die rund um die reformierte Kirche hätten stattfinden sollen, vom OK abgesagt, weil zu wenige Vereine zugesagt hatten. (mm)


  • Studie beziffert Wertschöpfung der ZHAW auf 663 Millionen Franken: Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften erhielt im vergangenen Jahr rund 212 Millionen Franken kantonaler Fördermittel. Dies zeigt eine von der Hochschule in Auftrag gegebene Studie. Das heisst, für jeden einbezahlten Franken kommen mehr als drei zurück, etwa in Form von neuen Stellen. Die ZHAW beschäftigt 3700 Mitarbeitende, und knapp ein Drittel ihrer Absolvent:innen bleibe nach dem Studium im Kanton. Ausserdem habe die Hochschule 2023 rund 1600 Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchgeführt.

Rubrik: Winti weiss

«Arbeit für die Personen mit Status S»

Im April konntet ihr uns Post-its hinterlassen mit Anregungen, Gedanken und Fragen, welche euch brennend unter den Fingernägeln lagen.

Und was ist jetzt schon wieder dieser Status S?

Im März 2022 aktivierte der Bundesrat den Schutzstatus S für Personen aus der Ukraine. Mit diesem ist es möglich, Menschen in Krisensituationen schnell und unbürokratisch in der Schweiz zu schützen. Personen mit dem Schutzstatus S haben verschiedene Vorteile gegenüber Asylsuchenden mit Status N: Sie haben das Recht auf einen Aufenthalt in der Schweiz, auf Familiennachzug und sie dürfen einer Arbeit nachgehen. Das aber nur, wenn deren Arbeitsgesuch vom Kanton bewilligt wird.

Der Bundesrat schrieb am 28. Mai 2025, dass 38 Prozent aller Personen mit Schutzstatus S arbeitstätig seien. Bis Ende Jahr soll jede:r zweite arbeitstätig sein. Dies gilt aber nur für Personen, welche seit bereits drei Jahren in der Schweiz leben. Laut einer Statistik des Staatssekretariats für Migration (SEM) vom Dezember 2024 waren im Kanton Zürich 34,7 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine arbeitstätig. Das sind rund 2814 Personen. Die Branchenverteilung der Personen im Schutzstatus S entspreche aber weder ihrer durchschnittlich hohen Berufsausbildung noch der Zürcher Arbeitsstruktur, wie eine Studie des statistischen Amts des Kantons Zürich vom Juli 2024 zeigt. Die meisten Personen sind im Gastgewerbe tätig. Das liege vor allem daran, dass es einfacher sei, in Branchen mit Arbeitskräftemangel Arbeit zu finden, wie es in der Studie heisst.

Und wie sieht es spezifisch in Winti aus?

Hier werden die Daten nicht erhoben, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Die Sozialen Dienste wüssten zwar, wie viele Personen mit Status S in Winti wohnen und wie viele Asylsozialhilfe beziehen, aber nicht, wie viele erwerbstätig seien. Die Stadt gehe aber davon aus, dass die Zahlen sich in einem ähnlichen Bereich befänden wie im Kanton Zürich generell. (mm)

Am Rande des Interviews sagte Viktor Giacobbo, eigentlich habe er sich nie so richtig für die Lokalnachrichten interessiert. Wenn Sie das hier lesen, Herr Giacobbo, ist das Gegenteil bewiesen!

Viel Spass an der Türmli-WG-Party!

Tizian

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