Mit dem Dimensione schliesst mehr als nur ein Bistro
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#2 | 15.4.2025 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Sebastian Galli

Guuuete Morge!

Es sind wunderbar angenehme 19 Grad, die Sonne tanzt über die Dächer der Altstadt und die Vögel pfeifen ihre ersten Frühjahrsmelodien. Ich sitze vor dem Bistro Dimensione an einem roten Blechtisch und trinke Kaffee. Solange ich noch kann. Denn das Bistro Dimensione schliesst Ende Juni.

Nach fast 20 Jahren ist Schluss, das Bistro Dimensione schliesst Ende Juni (Bild: Sebastian Galli)

«Dafür gibt es mehrere Gründe», sagt Pamela de Simone. Sie hat das Bistro vor zwei Jahren noch vor der Schliessung bewahrt. Der Hauptgrund? Der Trägerverein «Pro Dimension» löst sich auf. Der Verein hat das Bistro bis 2022 selbst geführt. Seither sammelt er Spenden von Mitgliedern und gemeinnützigen Organisationen, mit denen das Bistro unterstützt wird. Dank der Spenden des Vereins sei sie nicht im Minus, sagt Pamela. «Mit unseren Preisen wirst du nicht reich.»


Der Trägerverein löse sich auf, da seine Gründer:innen inzwischen über 75 Jahre alt sind. Unter anderen Beat Böckli, er hat das Bistro 2022 an Pamela übergeben. Ihm gehört auch die Liegenschaft, in der das Dimensione eingemietet ist. Pamela hält viel von ihm. Er habe sie stets unterstützt, seit sie das Bistro übernommen hat. «Er ist wie ein Vater und stand uns immer zur Seite». Böckli organisiert noch immer regelmässig Konzerte und andere Kulturveranstaltungen im Dimensione. Die Einnahmen gingen dabei immer ans Bistro.

«Mit unseren Preisen wirst du nicht reich»

Pamela de Simone

Das Dimensione ist aber nicht nur ein Ort für einen gemütlichen Kaffee an der Sonne oder ein Konzert. Es ist ein Integrationsprojekt. «Wir geben Menschen, die sonst keinen Platz finden, eine Tagesstruktur», sagt Pamela. Zu Beginn waren das ausschliesslich Menschen mit psychischen Problemen. Doch sie hat das Konzept seit ihrer Übernahme ausgeweitet. Im Dimensione arbeiten inzwischen auch Geflüchtete, Gehörlose und Demente. Es sind Freiwillige, fest angestellt sind nur sechs Personen. Wie viel eine betroffene Person arbeitet, sei immer auf die Bedürfnisse angepasst. «Wenn du nicht belastbar bist oder Kinder hast, kannst du auch nur zwei Stunden am Tag arbeiten», sagt Pamela. Und dieser individuelle Ansatz scheint zu funktionieren. Von den insgesamt 46 Betroffenen, die in den letzten zweieinhalb Jahren im Dimesione arbeiteten, sind inzwischen 18 wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert.

Pamela de Simone hat 18 Betroffene wieder in den Arbeitsmarkt integriert.(Bild: Bistro Dimensione)

Umso seltsamer scheint es also, dass die Zahl der Betroffenen, die im Dimensione arbeiten, stetig schrumpfte. Seit der Gründung 2023 arbeiteten neben den fest Angestellten im Schnitt etwa 24 Betroffene im Dimensione. Inzwischen sind diese in der Minderheit. «Wir sind keine anerkannte Institution», sagt Pamela. Einigen Betroffenen sei von den Behörden mitgeteilt worden, dass ihnen deshalb die IV-Rente gekürzt werden könne. Um eine anerkannte Institution zu werden, müsste das Dimensione eine Fachperson einstellen. «Es ist finanziell nicht möglich, einen Arbeitsagogen anzustellen. Ich kann mir selbst nicht jeden Monat einen Lohn zahlen», sagt Pamela. Sie habe Lösungen gesucht, eine pensionierte Fachperson zum Beispiel. «Leider hat sich nichts ergeben.»

«Wir geben Menschen die sonst keinen Platz finden eine Tagesstruktur»

Pamela de Simone

Aus diesen Gründen hat sich Pamela dazu entschlossen, das Dimensione nicht weiterzuführen. Und obwohl der momentane Mietvertrag noch bis Ende Jahr laufe, ist bereits Ende Juni Schluss. «Ich will die Leute nicht vor Weihnachten entlassen, dann ist es sowieso schon kalt und dunkel.» So hätten sie noch den Sommer, um sich zu erholen. Bis dahin sucht Pamela mit ihnen nach Anschlussmöglichkeiten. Sie habe ein gutes Netzwerk und werde sicher einige unterbringen können. Und Pamela selbst? «Das sehen wir dann. Zuerst mein Team, dann ich.» Dass das Bistro Dimensione schliesse, sei nicht traurig, sagt Pamela. «Wir haben Menschen geholfen.» Und das sei, was zählt.

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Rubrik: Was lauft?
  • Kirchenuhr tickt wieder: Ein halbes Jahr nachdem sie durch einen Blitzeinschlag beschädigt wurde, funktioniert die Uhr an der reformierten Kirche in Töss wieder. Auch die Glocken sollen ab Ostern wieder bimmeln, wie die Quartierzeitung «Tössemer» schreibt.


  • 30 Gramm Koks konfisziert: Nachdem Nachbar:innen einen heftigen Streit gemeldet hatten, rückte die Stapo am Mittwoch zu einem Mehrfamilienhaus in Veltheim aus.   Bei der Kontrolle wurden unter anderem 30 Gramm Kokain sichergestellt, wie die Stapo mitteilte.


  • Erster Auswärtssieg der Saison: Die Hornussgesellschaft Winterthur (HGW) schlägt im ersten Auswärtsspiel der Saison ihre Gegner aus Büren zum Hof. Es ist der erste Auswärtssieg in der Meisterschaft seit 2023, wie die HGW in ihrem Spielbericht schreibt.

Rubrik: Wild spekuliert

Gestern haben wir euch zum Gerücht befragt, dass es Rosenverkäufer Sazo Ferati mit seinen Blumen zum Millionär gebracht hat. Und ihr hattet einige (gute) Antworten auf Lager, hier eine Auswahl:

«Dass sich die jahrelangen Einsätze des unermüdlichen Rosenverkäufers Sazo gelohnt haben, ist eigentlich klar und ich mag es ihm von Herzen gönnen, auch, selbst wenn er dafür Millionär geworden ist. Er hat es tausendmal verdient!»

- Anonym

«Ganz so sicher bin ich nicht...»

- Yvonne

«Ihr solltet etwas besser auf eure Wortwahl achten! Das Wort dämlich zu benutzen, um etwas Negatives zu beschreiben, ist nun wirklich nicht zeitgemäss!»

- Katharina

Insgesamt sind sich aber 74% von euch sicher, dass dies bloss ein Gerücht ist.

Doch was sagt Sazo selbst?

Keine Ahnung, er war leider nicht vor Ort, als ich das abchecken wollte. Statt ihm stand sein Geschäftspartner Arian am Stand. Er quittierte meine Frage mit einem lauten Lachen und dem Satz «Sazo ist Millionär im Herzen, Geld ist nicht so wichtig.» Augenzwinkernd fügte er noch hinzu «Wenn weisch wieni meine.»

Rubrik: Wärmstens empfohlen

Zum Schluss möchte ich dir noch ein Konzert empfehlen, wenig überraschend findet es im Dimensione statt. Geh doch nächste Woche vorbei, denn dann wird gejodelt!

25. April – Muäsch jodlä so lang no chasch

(Bild: Muesch jodlä solang no chasch)

Doors: 19:00

Beginn: 20:00

Eintritt frei / Kollekte

Zwei Musikerinnen und zwei Musiker mit Gambe, Harmonium, Geige, Bassklarinette und Gesang bringen einige Überraschungen ins Dimensione: Im Alter liebäugelt das Kind. Ängstlich lächelt das Einfache. Jodellieder gondeln wie Blindekühe durch schöne Berglandschaften. Vertrautes zerbricht und klingt überraschend fremd. Die Idylle hat einen roten Punkt. Es tänzelt das Trotzdemschmunzeln. Bodenlos unanständig grinst die Vergänglichkeit. Der Schalk kitzelt die Wehmut.

Sodeli, das war’s auch schon wieder. Ich entlasse dich jetzt in deinen Dienstag. Zugegeben, nicht mein Lieblingstag, doch es wird besser. Denn Mittwoch ist quasi schon Donnerstag und der ist praktisch schon Freitag. Und Freitag ist fast schon Wochenende.

Wir lesen uns dann nächste Woche wieder. Bis dann!

Tschüsibüsi 🐈‍⬛,

Sebastian

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