|
| |
| | Als Velofahrerin in Winterthur bin ich ein fester und akzeptierter Bestandteil des Verkehrs. Ich fühle mich grundsätzlich sicher auf der Strasse. Die einzigen Tiere, die ich vom Sattel aus zu Gesicht bekomme und die mich zum Anhalten bewegen, sind Katzen und Hunde. Vielleicht mal ein Igel. Aber sicher keine Giraffen oder Zebras. Ismail Ssekiwu kennt Velofahren mit und ohne Regeln. Mit Rücksicht und Ignoranz. Er ist der Gründer von Life Cyclers Uganda, einer Organisation, die das Radfahren in Uganda fördert. Stationiert ist sie im Dorfzentrum von Kiyunga, Mukono. Als Ismail vor zehn Jahren der Liebe wegen nach Winterthur kam, begeisterte er sich mehr für das hiesige Essen als für Sport, wie er sagt. Sein viel zu hoher Blutdruck zwang ihn, etwas zu unternehmen – statt für Medikamente entschied sich der Fachmann Gesundheit für Bewegung. Er besorgte sich ein gebrauchtes Fahrrad bei Velo Maier in Veltheim. Heute ist er begeisterter Gravelbiker und Winterthur ist sein Veloparadies. |
|
|
| Die Geschichte, wie Ismail Ssekiwu zu seinem ersten Velo kam, bezeichnet er selbst als schicksalshaft. (Bild: Maria Wyler) |
|
| Nach der Ausbildung im Gesundheitswesen nahm der heute 35-Jährige sein Velo mit in seine Heimat. Auf Tour mit einem begeisterten Radsportler aus Kampala entstand die Idee, das Fahrrad zu nutzen, um in Uganda Perspektiven für die jüngere Generation schaffen zu können. «Ich versuchte, ein paar Kollegen und junge Leute fürs Velofahren zu begeistern. Die sind jetzt Teil der Organisation.» Vor Ort sind mehr als acht ehrenamtliche Mitarbeitende für Life Cyclers unterwegs. Drei sind angestellt. Jeden letzten Freitag im Monat finden die Kampala Cycling Days in der Hauptstadt Ugandas statt, um die Menschen für den Veloverkehr zu sensibilisieren. Die örtliche Polizei hilft mit. «Wir wollen zeigen, dass man mit dem Velo schneller und umweltfreundlicher unterwegs ist», so Ismail. Autofahrende würden angesprochen und sie verteilten Flyer. Relativ neu ist ein autofreier Samstag im Jahr, auch in Kampala, welcher vielen Auto- und Motorradfahrenden nicht in den Kram passt. Letztere stellen laut Ismail eine erhebliche Gefahr für die Velos dar. Im Nationalspital gebe es eine extra Abteilung für Motorradunfälle. Viele wüssten nicht, wie man sich im Verkehr rücksichtsvoll verhalte. Dass Regeln nötig sind, sei neues Gedankengut. Aufklärungsarbeit in den Schulen sei sehr wichtig: «Wenn die Kids damit aufwachsen, hat das Auswirkungen auf die Zukunft.» |
|
|
| Angehende Mechaniker lernen, wie sie ein Velo reparieren können. (Bild: zvg) |
|
| Im letzten Jahr half Ismail mit, die erste Werkstatt in Kiyunga Mukono aufzubauen. Ein Mechaniker-Kollege aus Winterthur begleitete ihn, um praktizierende Mechaniker:innen weiterzubilden. «Eine klassische Ausbildung gibt es nicht», so der Gründer der NGO. «Sie lernen, indem sie es machen.» Das Team sei sehr bemüht, auch Frauen zu motivieren. Nachdem sie die wichtigsten Grundlagen gelernt haben, bekommen sie einen Werkzeugkoffer und arbeiten selbständig vom Strassenrand aus. Das Material, das die Mechaniker:innen für die Reparaturen benötigen, stammt grösstenteils aus Spenden. Zu Ismails liebsten Aufgaben zählt das Organisieren der jährlichen Bike-Challenge, einer dreitägigen Tour. Im Zentrum steht die sportliche Herausforderung. Ein Auto begleitet die Gruppe. «Es will aber niemand als Erstes aufgeben», sagt Ismail lachend. Die Organisation bietet auch ein Trainingscamp für angehende Profis. Derzeit fahren zwei aus dem Camp für die ugandische Juniorenmannschaft. Organisierte Touren helfen, das Projekt zu finanzieren. So ist die NGO nicht alleine von Spenden abhängig. Darunter sind auch Velo-Safaris. Gefährlich sei das nicht, erklärt Ismail. Die Tiere seien viel ruhiger bei Velos als bei Autos. |
|
|
| In Uganda ist ein Helm ein Luxusgut, das sich Wenige leisten können. (Bild: zfg) |
|
| Wer das Projekt unterstützen möchte, kann das mit Geld oder Materialspenden tun. Container mit Rädern nach Uganda zu schicken, sei momentan schwierig, erklärt Ismail. «Wenn ich mit einer Gruppe hinreise, nimmt jede Person ein Velo mit – für die Mitarbeitenden oder die Vermietung. Erfüllen die Räder die Anforderungen nicht mehr, geben wir sie weiter.» Es sei fast sinnvoller, etwa für eine Familie ein einfaches, in Uganda gebautes Velo für umgerechnet 100 Franken zu kaufen. Ein altes Mountainbike von hier koste dort zwischen 400 und 800 Franken. Und für eine Reparatur fehlten dort die richtigen Ersatzteile. |
|
|
| Die neue Velowerkstatt ist auch Ausbildungszentrum und Anlaufstelle. Junge Menschen, die sich für den Radsport interessieren, werden hier unterstützt und vernetzt. (Bild: zvg) |
|
| Letzten Samstag feierte Life Cyclers die Eröffnung ihrer Velowerkstatt. Für die vollständige Ausrüstung fehlen aktuell noch 1000 Franken. Materialspenden wie Werkzeug, Bekleidung, Leuchtwesten und Helme können zum Beispiel im Cycle-Shop in Seen abgegeben werden. |
|
| |
| Exotische Pflanzen schweizerisch entsorgen: Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen. Das können sowohl Zier- und Nutzpflanzen sein, als auch solche, die unbeabsichtigt eingeführt wurden. Invasive Neophyten stören das einheimische Ökosystem, nicht-invasive haben sich im neuen Lebensraum etabliert. Winterthurer:innen haben jetzt die Möglichkeit, kostenlose Neophytensäcke zu beziehen und exotische Problempflanzen so ordnungsgemäss zu entsorgen, wie Stadtgrün gestern mitteilte. Bezugsorte sind die Stadtverwaltung, der Werkhof Scheidegg, Maag Recycling, Kompogas Winterthur, der Naturmuseum Shop und ZVV Contact.
35 Millionen Gewinn: Stadtwerk Winterthur hat das letzte Jahr mit einem Gewinn von 26 Millionen Franken abgeschlossen, und das nach Abzug der neun Millionen Vergütung an die Stadt. Grund dafür seien vor allem gesunkene Marktpreise, sowie tiefere Ausgaben in verschiedenen Geschäftsfeldern, heisst es in einer Medienmitteilung. Das positive Ergebnis sei unerwartet. Stadtwerk fügt aber auch gleich an, welche grossen Investitionen anstünden. Etwa die Erneuerung der Kehrichtverwertungs- und Abwasserreinigungsanlage. Derselben Medienmitteilung ist zu entnehmen, dass der durch Privathaushalte, Gewerbe und Industrie selbstproduzierte Solarstrom eine Herausforderung für das Stadtwerk darstellt. Nicht nur, weil dadurch weniger Strom beim Werk bezogen wird – auch werde der Bezug aus dem öffentlichen Stromnetz zunehmend wetterabhängig und schwer vorhersehbar.
Unterstützung aus Luzern fürs Eigenheim-Quartier: 120 Liegenschaften sollen in der Siedlung Eigenheimquartier beim Schwimmbad Geiselweid gestaltet und weiterentwickelt werden. Beteiligt sind die OSRI AG aus Luzern, der Verein Eigenheimquartier Winterthur und die kantonale Denkmalpflege. Ziel seien mehr Rechtssicherheit und schnellere Baubewilligungen für die historischen Liegenschaften, wie OSRI mitteilte. Die Häusersiedlung zähle zu den wichtigsten Kleinhaussiedlungen im Kanton. Sie stammt aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und gilt als städtebauliches Beispiel zur Linderung von Wohnungsnot. Sie soll in ihrem Ursprungscharakter erhalten bleiben.
|
|
| |
| Und mir flickeds mit eme Schigg schigg schigg Was die Pflege meines Velos betrifft, bin ich eine echte Niete. Ich habe noch nie einen Pneu gewechselt oder sonst etwas repariert. Pumpen schaffe ich grad noch. Auf der Suche nach Veloflickkursen in der Nähe fand ich heraus, dass Veloplus jeweils im Frühling und Herbst verschiedene Kurse in Winti anbietet. Der Grundkurs Basic für Frauen wäre perfekt für mich. Leider gibt es nur noch Warteliste-Plätze. Jänu – jetzt haben du und ich schon mal den Link zur Kursübersicht und können uns früh genug über das Angebot im Herbst informieren. |
|
| |
| Wieso man in der Schule mit Stress und Depressionen nicht alleine ist. Unsere Lesenden lieben Suggestivfragen. So klebte an unserem Schaufenster Ende April dieses Post-It: |
|
|
| Stimmt das? Wir haben bei der Bildungsdirektion nachgefragt. Die kantonale Behörde ist für die Schulen Zürichs zuständig. Der Umgang mit Stress und Depressionen werde auf vielen Ebenen thematisiert, schreibt eine Sprecherin auf Anfrage. Die grosse Bibel darüber, was an Schweizer Schulen gelehrt wird, der Lehrplan 21, nehme dazu an diversen Stellen Bezug. «Lehrpersonen werden angeleitet, Krisen zu enttabuisieren, Frustrationstoleranz zu vermitteln, Stressbewältigungsstrategien aufzuzeigen und Erfolgserlebnisse zu schaffen», heisst es etwas umständlich im Statement der Bildungsdirektion. Zusätzlich stünden den Lehrpersonen passende Lehrmittel und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Ob die Lehrpersonen diesen Auftrag umsetzen können, ist eine andere Frage. Laut der Studie des Berufsverbands vom vergangenen Jahr sind sie besonders unzufrieden mit der Verfügbarkeit von Ressourcen in der integrativen Förderung – jenem Angebot für Schüler:innen, in dem unter anderem der Umgang mit Frust oder Stress erlernt werden soll. Dass Handlungsbedarf besteht, hat die Politik erkannt. Erst im vergangenen Jahr beschloss der Regierungsrat einen ganzen Strauss an Massnahmen, um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Im Rahmen dieses Aktionsprogramms würden nun Weiterbildungen für Schulteams, Tagungen und Erfahrungsaustausche unter den Lehrpersonen gefördert und organisiert, heisst es aus der Bildungsdirektion. An Mittel- und Berufsschulen gebe es heute zudem mindestens eine Lehrperson, die sich dem Thema Gesundheitsförderung annehme. Einzigartig für den Kanton Zürich ist, dass die Schulsozialarbeit auch an Gymnasien und Berufsfachschulen eingeführt wurde. (tz) |
|
| | Hilf mit, WNTI gross zu machen! 💌 Erzähl’s weiter: Teile diesen Newsletter mit deinen Freund:innen. 📢 Bleib dran: Folge uns auf Instagram und LinkedIn für die neuesten Updates. |
|
| | Nicht vergessen: Morgen ist Feiertag. Also kein Wintibrief für dich. Vielleicht machst du ja eine kleine Auffahrts-Ausfahrt. Falls du auf ein Zebra triffst, kannst du kurz anhalten und posen. Dann aber bitte schnell im Zoo anrufen. Wir melden uns am Freitag wieder. Tschüss, deine Maria |
|
| |
|
|
|
| |
|