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| | Hast du schon mal was gewonnen? Ein Rubbellos vielleicht, bei dem du statt 1000 Franken immerhin einen Gratiskaffee bekommen hast? Oder bei einem Wettbewerb, bei dem du gar nicht mehr wusstest, dass du überhaupt mitgemacht hast? Oder hast du dich schon einmal für eine Prüfung bis ins Detail vorbereitet und dann die Bestnote abgeräumt? Egal was es war, dieses eine Kribbeln, wenn du merkst: ‹Ich hab’s geschafft!›, das ist einfach unvergleichlich. Und genau dieses Gefühl lag am Donnerstagabend in der Luft. Nicht wegen Gratiskaffee, sondern wegen purem Einsatz, Teamgeist und einem Pokal. |
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| Die Spielerinnen vom FC Töss feiern ausgelassen ihren Sieg. (Bild: Marit Langschwager) |
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| Es ist einer dieser Abende, an denen schon beim Eintreffen auf der Sportanlage klar wird: Heute geht es um mehr als nur Fussball. Der Griespark in Volketswil zeigt sich am Donnerstagabend von seiner besten Seite. Mit gut gefüllten Rängen und einer Spannung, die in der Luft liegt wie ein Versprechen. Die C-Juniorinnen des FC Töss und des FC Embrach stehen bereit für den grossen Cup-Final. Und sie sind nicht allein: Die rot-schwarze Wand der Embrach-Fans hat sich lautstark hinter ihr Team gestellt, während auf der anderen Seite die blau-weissen T-Shirts des FC Töss im leichten Abendwind flattern. |
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| Die C-Juniorinnen des FC Töss und des FC Embrach laufen ein, der Anpfiff ertönt – das Spiel beginnt. In den ersten Minuten bestimmen Nervosität und Vorsicht das Tempo. Die Spielerinnen tasten sich ab, kein Team will Fehler begehen. Pässe kommen nicht sauber an, Zweikämpfe verlaufen zäh. Doch dann nimmt die Partie Fahrt auf. Die ersten Offensiv-Aktionen lassen nicht lange auf sich warten, das Spiel wird schneller, die Zweikämpfe härter. |
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| In dem intensiven Duell schenken sich die Spielerinnen des FC Töss und des FC Embrach nichts. (Bild: Marit Langschwager) |
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| «Hol dir den Ball zurück», schallt es aus den Rängen. Immer mehr Fans in Blau-Weiss drängen an den Spielfeldrand. Unter ihnen Eltern, Vereinsmitglieder und Bekannte. Die Unterstützung scheint sich auf die Spielerinnen zu übertragen. Töss wird mutiger, spielt entschlossener nach vorne. In der 26. Minute zieht Oviya Ahilaruban aus dem Mittelfeld Richtung Tor und trifft – 1:0 für Töss. Der Jubel überschlägt sich. Nur fünf Minuten später sprintet sie erneut und erhöht auf 2:0. In der 41. Minute macht sie ihren Hattrick perfekt. 3:0. Die Fans feiern, Oviya versinkt in einer jubelnden Umarmung ihrer Teamkolleginnen. |
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| Noch vor der Halbzeit macht der FC Töss das 3:0. (Bild: Marit Langschwager) |
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| Nach der Pause kommt Töss mit Schwung zurück aufs Feld. Doch auch Embrach zeigt sich kämpferisch. Die Kräfte schwinden auf beiden Seiten, doch die Intensität bleibt hoch. Daihana Ho erobert den Ball im Mittelfeld, doch Angelina Cordones stoppt den Angriff souverän. Embrach stellt sich besser auf Töss ein und kommt um 20.15 Uhr zum verdienten 3:1-Anschlusstreffer. Doch die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Destiny-Blessing Mayunga startet durch und hämmert den Ball ins Netz – 4:1. Die Töss-Fans reissen die Arme in die Höhe, «Olé, olé, olé!» schallt es über den Platz. Embrach gibt nicht auf und kämpft sich nur eine Minute später auf 4:2 heran. Doch die Zeit läuft ihnen davon. Als der Schlusspfiff ertönt, stürmen die Spielerinnen des FC Töss aufeinander zu. Die Freude über den langersehnten Sieg lässt erste Tränen über die verschwitzten Gesichter rollen. Es ist geschafft, die C-Juniorinnen des FC Töss haben erstmals den Cup gewonnen. |
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| Senya und Clarissa tragen stolz ihre Medaillen. (Bild: Marit Langschwager) |
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| «Ich habe das nicht erwartet. Aber nach ein paar Minuten habe ich es dann näher kommen sehen», sagt Senaya Münger und wirft ihrer Teamkollegin Clarissa strahlend den Arm um die Schultern. Die Medaillen klimpern, als sie den Spielerinnen umgehängt werden, eine nach der anderen. Applaus brandet auf, Wasserfontänen schiessen in die Luft. Dann stemmen die Tösserinnen endlich den Pokal in die Höhe. Der erste Cup-Sieg scheint perfekt. |
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| Annika und Oviya präsentieren den Pokal. (Bild: Marit Langschwager) |
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| Kapitänin Annika Luisa Graf strahlt: «Wir haben seit drei Jahren darauf hingearbeitet. Es ist schön, dass wir es jetzt geschafft haben.» Auch Oviya Ahilaruban betont den Zusammenhalt im Team: «Wir haben als Mannschaft sehr viel dafür gemacht.» Beide hoffen, dass die bevorstehende Frauen-EM in der Schweiz dem Mädchenfussball zusätzlichen Schub verleiht. «Ich wünsche mir, dass mehr junge Meitli mit dem Fussball anfangen – und dass der Frauenfussball besser bezahlt wird», sagt Annika. |
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| Auch Trainerin Tamara sagt mit Stolz erfüllt: «Nun kann ich endlich auch sagen: ‹Ich habe den Cup-Titel geholt.›» Der Cup-Final ist der Schlusspunkt einer langen Saison – und gleichzeitig ein emotionaler Höhepunkt. Denn für viele ist es das letzte Spiel in dieser Konstellation. Weil es zu wenige Spielerinnen gibt, wechselt das Team geschlossen zum FC Wülflingen. Dort entsteht unter der Leitung von Tamara und Patrick Münger eine neue C-Mannschaft mit frischem Anlauf, neuen Zielen und dem Pokal im Gepäck. |
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| Lokaljournalismus: Wie weiter? 2024 hat eine rekordhohe Zahl an Journalist:innen den Beruf verlassen ‒ viele unfreiwillig. Die Finanzierung von Medienangeboten bleibt schwierig, und die Digitalisierung setzt traditionelle Angebote unter Druck. Doch es gibt Hoffnung. Was sind Formate, Inhalte und Rahmenbedingungen, damit Lokaljournalismus erfolgreich sein kann. Die Sektion 4 der SRG Zürich Schaffhausen lädt die Redaktonsleiterin des Regionaljournals Zürich Schaffhausen Katrin Hug, Medienforscherin Johanna Burger und Tizian von WNTI zum Gespräch. Wann und wo? 1. Juli, 17.45 Uhr, ZHAW, Gebäude SM, Theaterstrasse 15c |
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| Stadtverwaltung will weiterhin klimaneutralen Strom nutzen: Die Stadtverwaltung Winterthur setzt auch künftig auf das Stromprodukt «Klima Gold». Dieses besteht laut der Mitteilung zu einem Drittel aus lokal produziertem Solarstrom und zu zwei Dritteln aus Schweizer Wasserkraft. Beide Quellen sollen CO₂-neutral sein. Im Vergleich zum günstigeren Produkt «Klima Bronze» spare die Stadt damit rund 196 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Der Stadtrat beantragt beim Parlament, die bisher befristete Lösung in eine dauerhafte umzuwandeln. Dafür fallen jährliche Mehrkosten von 350'000 Franken an.
Blaulichtorganisationen ziehen eine mehrheitlich positive Bilanz nach dem Albanifest: Laut einer Mitteilung der Stadtpolizei Winterthur verlief das 52. Albanifest mit über 100'000 Besucher:innen mehrheitlich friedlich, forderte aber zahlreiche Einsätze. Vor allem in den Abend- und Nachtstunden soll es vermehrt zu Auseinandersetzungen, mehreren Festnahmen und zahlreichen Fällen von Alkoholmissbrauch gekommen sein. Insgesamt benötigten bis Sonntagmorgen 131 Personen medizinische Hilfe, 14 davon mussten ins Spital gebracht werden. Die Kantonspolizei Zürich ermittelt in zwei schwerwiegenderen Fällen: einem sexuellen Übergriff und einer Auseinandersetzung mit Verletzten. Schwere Verletzungen wurden nicht registriert.
Nachwuchs im Wildpark Bruderhaus: Ende April wurden im Wildpark Bruderhaus zwei Wolfswelpen geboren. Bei einem der Tiere handelt es sich um ein Männchen, wie die Stadt Winterthur mitteilt. Das ergab die erste Gesundheitskontrolle, die rund fünf Wochen nach der Geburt durchgeführt wurde. Auch bei den Mufflons gab es Nachwuchs. Im April und Mai wurden insgesamt elf Jungtiere geboren, wie die Stadt mitteilt. Dabei kam es zu einer Zwillingsgeburt. Das sei ein seltenes Ereignis und zugleich eine Premiere für den Wildpark.
Brand in Mehrfamilienhaus: Am Samstagabend hat es in einem Mehrfamilienhaus an der Guggenbühlstrasse in Winterthur gebrannt. Laut der Kantonspolizei Zürich brach das Feuer auf einem Balkon im achten Stock aus und griff auf die Wohnung über. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen und mehrere Katzen retten. Menschen wurden nicht verletzt. Zwei Wohnungen sind zurzeit nicht bewohnbar. Der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Franken. Warum es gebrannt hat, wird noch untersucht.
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| Preisverdächtiges Winterthur Wusstest du, dass Winterthur auch schon einige Siege gefeiert hat? Denn Winti ist eine richtige Weltrekordstadt, zumindest im Guinessbuch. So legte im Juni 2021 das Team der Angela Bruderer AG aus Winterthur das wahrscheinlich grösste Bettlaken-Mosaik der Welt. Es bestand aus 672 Duvets, welche die Mitarbeitenden mit 430’000 Stichen zu langen Bahnen zusammengenäht hatten. Für die Jury stand fest: Noch nie wurden mehr alte Duvets zusammengenäht und ausgelegt.
Doch die Sieger-Serie von Winti begann schon sehr viel früher, wie der Landbote berichtet. So wurde bereits 1997 in Töss Geschichte geschrieben oder besser gesagt: gestapelt. Beim Tössemer Dorfet zwängten sich 65 Menschen mit Taucherausrüstung in ein Wasserbecken, kaum grösser als ein Planschbecken für Fortgeschrittene: 3,3 Meter im Durchmesser, 2,35 Meter hoch. Das Spektakel wurde prompt zum Weltrekord erklärt. Vielleicht auch deshalb, weil zuvor einfach niemand auf die Idee gekommen war, ein Wasserbecken so kreativ – oder so randvoll – zu nutzen.
1996 verwandelte sich die Winterthurer Steinberggasse in ein farbenfrohes Osterwunderland: Drei riesige Nester mit zwei Meter hohen, bunt bemalten Eiern standen zwischen den Häuserzeilen. Liebevoll gestaltet von Kindern aus Veltheim und handgefertigt vom Verein zur Förderung der Steinberggasse. Die Aktion sorgte für Staunen, aber auch für Ärger: Kaum eine Woche später ging eines der Nester in Flammen auf. Trotz der Zerstörung gab es am Ende Grund zur Freude, denn das Guinnessbuch bestätigte den Weltrekord für die grössten Osternester. Es war nicht der erste Eintrag für die Gasse: Schon 1987 sorgte ein 2900 Quadratmeter grosser Strassendrachen für Rekordformat. |
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| Riesenosternester in der Steinberggasse im April 1996. (Bild: Marc Dahinden/bildarchiv.winterthur.ch) |
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| | Erfolg muss also nicht immer laut, gross oder weltbewegend sein. Und es muss auch nicht immer der Weltrekord sein, der uns stolz macht. Manchmal reicht einfach das Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben. Denn jeder Sieg, egal wie klein er aussieht, kann im richtigen Moment ganz gross sein. Und genau das ist das Schöne daran: Erfolg hat viele Gesichter. Mal trägt er Tauchmaske, mal Glitzerfarbe, mal Fussballschuhe. Und manchmal beginnt er einfach mit einer verrückten Idee oder mit dem Mut, überhaupt anzufangen. Go for it! Deine Marit |
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