«Ur-Sprung» – Wie aus einer Kirche eine Pop-Up Galerie wurde
͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌     ͏ ‌    ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­

#19 | 13.5.2025 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Sebastian Galli

Gugus, es isch Ziit zum briefe

Ich bin in Veltheim aufgewachsen. Und obwohl ich weder getauft noch konfirmiert bin, habe ich den Religionsunterricht auch noch dann besucht, als es nicht mehr obligatorisch war. Mir haben die Geschichten so gut gefallen. Dabei bin ich mehrmals in der Kirche Rosenberg gewesen. Heute habe ich ihr zum ersten Mal seit Jahren wieder einen Besuch abgestattet. Denn dort passiert gerade einiges.

Meine Schritte hallen durch den Raum, auf dessen Balkon eine imposante Orgel steht. Doch statt Reihen von Holzbänken, die zur Kanzel ausgerichtet sind, überblickt sie Stellwände, Gemälde und Steinhauereien. Denn in der seit über 10 Jahren leerstehenden reformierten Kirche Rosenberg befindet sich noch bis Ende Woche die Pop-up Kunstausstellung «Ur-Sprung».

Platzhalterbild vom WNTI Team

Die Vernissage zog etwa 300 Leute in die Kirche Rosenberg (Bild: Kunstort Winterthur)

«Ich wohne seit einigen Jahren im Quartier und fand es immer schade, dass diese Kirche ungenutzt ist», sagt Mirella Osmieri. Sie ist Projektleiterin der Ausstellung, die vom Verein «Kunstort Winterthur» ins Leben gerufen wurde. Ausgestellt werden ausschliesslich Kunstwerke von Vereinsmitgliedern. «Wir haben mit 15 bis 20 Künstler:innen gerechnet», sagt Therese Menzi, Präsidentin des Vereins. Ihre Erwartungen wurden allerdings weit übertroffen, insgesamt 40 Künstler:innen haben sich an der Ausstellung beteiligt. Und auch die Vernissage am vergangenen Freitag sei mit knapp 300 Leuten ein Erfolg gewesen.

«Mit dem Bindestrich im Namen wollten wir Raum für Interpretation lassen.»

Therese Menzi, Präsidentin Verein Kunstort Winterthur

Möglich wurde dieser Erfolg unter anderem dank der Migros Kulturförderung «Support Culture». Über 6000 Bons habe der Verein gesammelt und so das nötige Geld zusammenbekommen. Im Januar wurde beschlossen, dass die Ausstellung den Namen «Ur-Sprung» tragen werde. «Mit dem Bindestrich im Namen wollten wir Raum für Interpretation lassen», sagt Therese. Es solle niemand eingeengt werden. Denn die Mitglieder des Vereins, der erst drei Jahre besteht, seien in ihrer Kunst sehr vielfältig. «Es ist toll, dass wir diese Vielfalt zeigen können», sagt Mirella.

Platzhalterbild vom WNTI Team

Auch Werner Schatzmann ist an der Ausstellung «Ur-Sprung» dabei. (Bild: Sebastian Galli)

Doch wie kommt es, dass in der Kirche Rosenberg die Andacht der künstlerischen Vielfalt statt der Predigt gilt? Veltheim hat als einzige Winterthurer Kirchgemeinde zwei Kirchen. Doch aufgrund schwindender Mitgliederzahlen wurde im Laufe der Jahre klar, dass die alte Kirche im Dorfzentrum ausreicht. Deshalb wird die Kirche am Rosenberg seit 2012 nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Geplant war eine Umnutzung als Kulturraum. Der nötige Kredit von knapp 450’000 Franken wurde allerdings an der Urne abgelehnt. Daraufhin stand die Kirche leer und wurde nur vereinzelt als Asylunterkunft und Coronatestzentrum zwischen genutzt.

«Die einzige Bedingung ist, dass man sich an unsere Grundwerte hält.»

Anna-Barbara Schlüer, Präsidentin Reformierte Kirchenpflege Veltheim

«Damals gelang es nicht, die anderen Kirchgemeinden der Stadt vom Projekt zu überzeugen», sagt Anna-Barbara Schlüer, Präsidentin der reformierten Kirchenpflege Veltheim. Doch heute sei die Ausgangslage anders. Statt einem umfassenden Projekt werde ein multimodaler Ansatz verfolgt. Ob Probenwochenende eines Chors, Saalvermietung für eine Fachprüfung oder eine Ausstellung des Modelleisenbahnclubs: «Es ist uns ein Anliegen, dass die Kirche nicht einfach leersteht», sagt Anna-Barbara. Der Raum soll ein Labor sein, in dem ausprobiert werden kann. Er werde niederschwellig zur Verfügung gestellt. «Die einzige Bedingung ist, dass man sich an unsere Grundwerte hält», sagt Anna-Barbara. Also keine gewinnorientierten Veranstaltungen oder Gruppierungen mit rassistischer oder diffamierender Prägung.

Diese Phase der Zwischennutzung wird noch einige Jahre andauern. Es sei aber eine Langzeitnutzung geplant. Die reformierte Kirche Veltheim arbeite diesbezüglich gerade an einer Machbarkeitsstudie. Ende Juni werde es einen öffentlichen Workshop geben.

Rubrik: Was lauft?
  • Winterthurer Team tanzt sich dreifach aufs Podest: Das Tanzpaar Marc-André & Özlem holten an der Schweizer Meisterschaft am 10. Mai gleich dreimal Silber. Sie glänzen in den Kategorien Bachata Dominicana, Bachata Sensual und Bachata Urban Fusion.

Platzhalterbild vom WNTI Team

Von der Tanzfläche auf das Podest, das Winterthurer Paar holt Silber. (Bild: Marc-André)

  • Veltheim im Flow: Diesen Samstag findet zum ersten Mal das «Festival für Bewegung und Achtsamkeit» in Winterthur-Veltheim statt, wie die Organisator:innen mitteilen. Ins Leben gerufen wurde der eintägige Event vom Yoga Studio «Flow Fabrik». Besucher:innen dürfen sich auf ein vollgepacktes Programm freuen.

  • Polizeigebäude wegen verdächtigem Gegenstand gesperrt: Wie die Stadtpolizei mitteilt, habe sich gestern eine Frau auf der Wache an der Obermühlestrasse gemeldet und auf einen verdächtigen Gegenstand unter ihrem Auto hingewiesen. Aufgrund der unklaren Situation wurde das Gebiet grossräumig abgesperrt. Zur Abklärung seien Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich beigezogen worden.

Rubrik: Was zur Wache?!

Ausnahmsweise mal nicht die Katze…

Wenn die wackeren Männer und Frauen in ihren gelben Anzügen nicht gerade lodernden Flammen oder tosenden Überschwemmungen trotzen, dann rücken sie auch mal aus, um Fussbälle von Dächern zu retten. So geschehen am Montag. Von den acht in Bereitschaft wartenden Personen wurden allerdings nur drei benötigt. Der Einsatz der Kategorie «regulär» dauerte auch nur eine halbe Stunde.

Rubrik: Winti weiss

Vermisst jemand sein Velo?

Wie man dem Stadtmelder entnehmen kann, steht an der Neustadtgasse seit zwei Wochen dieses Velo.

(Bild: Stadtmelder)

Es habe einen Platten und sei wohl entsorgt worden. Also, wenn das deins ist – hopp hopp! Bevor es in einer Versenkung verschwindet.

So, und jetzt hoffe ich, du weisst, wo dein Velo steht. Denn dann könntest du dich ja auf dessen Sattel schwingen, auf den Rosenberg pedalen und dir mal ansehen, was neben Gottesdiensten und Konfirmationsunterricht sonst noch so alles in einer Kirche passiert.


Bis bald und suscht bis zum nächschte mal,

Sebastian

WNTI: Deine Stadt ist unser Ressort

Möchtest du ändern, wie du diese E-Mails erhältst? Passe deine Präferenzen an oder melde dich vom Newsletter ab.

Copyright © 2025 Verlag Achtvier GmbH. Alle Rechte vorbehalten.