Versteckte Kinder und getrennte Familien: das Schicksal vieler migrantischer Familien
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#45 | 20. Juni 2025 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Gioia Jöhri

Buongiorno Winti

Für diese Begrüssung wäre ich vor 70 Jahren vielleicht noch wüst beschimpft worden. Die Schweizer Bevölkerung war italienischen Saisonniers gegenüber nicht freundlich gesinnt. Dabei kamen die jungen Leute aus Italien, aber auch aus Ex-Jugoslawien, Spanien oder Portugal in die Schweiz, weil die Industrie händeringend Arbeitskräfte suchte. Die Industriestadt Winterthur erlebte ihre Blüte nur dank ausländischen Arbeitskräften, die für wenig Lohn und unter schwierigen Bedingungen bereit waren, in die Schweiz zu kommen. Viele von ihnen sind geblieben, auch wenn es die Schweiz ihnen nicht einfach gemacht hat.

Die Teilnehmenden der Diskussionsrunde im Museum Schaffen (von links nach rechts): Melinda Nadj Abonji, Ivana Ivanovic, Monika Imhof, André Zuraikat und Paola De Martin (Bild: Gioia Jöhri)

Genau das war Thema einer Podiumsdiskussion am Mittwochabend zum Thema «Familiengespräche – Wenn die Politik mit am Tisch sitzt» im Museum Schaffen. Mitdiskutiert haben Betroffene, der Verein «Tesoro» und der Winterthurer Mitte-Politiker André Zuraikat. Ein grosses Thema war das Bundesgesetz über «Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer» (ANAG), das ab 1934 regelte, wer unter welchen Bedingungen in die Schweiz kommen durfte. Im Publikum sassen einige Personen, die am eigenen Leib erfahren haben, welche konkrete Auswirkungen dieses Gesetz haben konnte: Kinder wuchsen von ihrer Familie getrennt auf, weil sie nicht einreisen durften, Ehepaare durften nicht zusammen wohnen, da Firmen ihre ausländischen Mitarbeiter:innen nach Geschlecht getrennt untergebracht hatten. Das Thema sei immer noch sehr emotional, erzählen mir Mutter und Tochter, die zusammen an die Podiumsdiskussion gekommen sind. Die Mutter stammt ursprünglich aus der Toskana und hat unter anderem für Sulzer in Oberwinterthur gearbeitet.

Der Verein Tesoro möchte dafür sorgen, dass Betroffene eine Entschuldigung und eine Entschädigung erhalten. Das ANAG habe vielen Menschen grosses Leid angetan:

«Mit dem ANAG sind von 1934 bis 2002 circa eine halbe Million Kernfamilien getrennt worden, das heisst, eine halbe Million Mütter, eine halbe Million Väter und circa eine Million Kinder.»

Melinda Nadj Abonji, Vorstandsmitglied Verein Tesoro

«Wir riefen Arbeitskräfte, aber es kamen Menschen.» Das schreibt der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1965. Und beschreibt damit, was die Verantwortlichen bei der Fremdenpolizei noch jahrelang zu ignorieren versuchten. Denn die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft wollte flexible Arbeitskräfte, die man jederzeit wieder loswerden konnte. In der Schweiz bleiben oder sich integrieren sollten die Menschen aus dem Ausland nicht. Die Fremdenpolizei und die Behörden argumentierten mit der «Überfremdung» der Schweiz. In diesem fremdenfeindlichen Zeitgeist entstand in den 1920ern Jahren auch das Bundesgesetz über «Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer» (ANAG). Dieses Gesetz regelte das Saisonnierstatut und die Jahresaufenthaltsbewilligung, mit denen die meisten ausländischen Arbeitskräfte in die Schweiz eingereist sind. Nach Ablauf einer neunmonatigen Frist oder spätestens nach einem Jahr mussten sie wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Eine Baracke des Villaggio in Neuhegi Anfang der 2000er. Kurz darauf wurden die Baracken abgerissen. Die Halle 710 im Hintergrund steht noch. (Bild: Sammlung Winterthur)

Ein normales Familienleben zu führen war unter diesen Umständen fast nicht möglich. Ehepaare durften nicht zusammenleben, da die Unterkünfte nach Geschlechtern getrennt waren, Kinder durften nicht mitgenommen werden in die Schweiz. Untergebracht waren die anfangs fast nur aus Italien stammenden Migrant:innen in Winterthur beispielsweise an der Hegifeldstrasse 76a/b, wie im Winterthurer Glossar zu lesen ist. Die 135 Zimmer wurden einzeln an Sulzer-Mitarbeiter:innen vermietet. Das Haus steht noch und dient heute als Asylunterkunft. Vor 1963 baute Sulzer jedoch Holzbaracken für die «Sulzeraner ausländischer Herkunft» und nannte die Siedlung «Villaggio Oberwinterthur». Ab 1947 standen solche Baracken beispielsweise neben der Halle 710 im heutigen Neuhegi. Die Baracken boten Wohnraum für 400 Männer auf engstem Raum. Dieses Vorgehen von Sulzer war in der ganzen Schweiz Programm und diente dazu, Einheimische und Migrant:innen zu trennen. Bei Sulzer sah man in diesem Ausschluss der Arbeiter:innen aus der Gesellschaft kein Problem: Das Villaggio sei «ein südländisches Idyll, in dem der italienische Mitarbeiter seine nationale Eigenart pflegen kann». Eine Wohnung auf dem freien Markt zu finden war fast unmöglich, nicht nur wegen der tiefen Gehälter, sondern weil die Schweizer:innen nicht an Italiener:innen vermieten wollten.

Saisonniers beim Billard im Villaggio Mitte des 20. Jahrhunderts. (Bild: Sammlung Winterthur)

Tesoro kämpft seit 2021 dafür, dass solches Leid, verursacht durch das ANAG, anerkannt wird. Paola De Martin ist Mitbegründerin und Präsidentin des Vereins. «Für mich war die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative eine Retraumatisierung. Die Quintessenz daraus war aber, dass ich den einsamen Groll, den ich immer hatte, in heilsames, kollektives Handeln umwandeln konnte», erzählt sie. Sie selbst musste, wie viele andere italienische Kinder, versteckt vor den Behörden leben. Im Verein seien viele Betroffene aktiv, aber nicht nur: «Es geht in der Gesellschaft alle etwas an. Wir wollen, dass in der Öffentlichkeit über das Leid gesprochen wird», erklärt Melinda Nadj Abonji, auch sie ist im Vorstand des Vereins.

Wichtig sei auch die Einsicht, dass das ANAG rassistische und eugenische Züge aufgewiesen habe:

«Beim ANAG ging es nicht nur um die Produktion, also die kapitalistische Ausbeutung, sondern eben auch um die Reproduktion. Also wer eigentlich Kinder haben durfte und wer nicht.»

Paola De Martin, Präsidentin Verein Tesoro

Gleichzeitig ist auch die Forschung zum Thema wichtig. Da gebe es aber manchmal unüberwindbare Hürden, sagt Paola De Martin: «Wir sind daran, bei allen kantonalen Parlamenten nachzufragen, wo die Akten der Fremdenpolizei sind. Leider ist das ein grosser Flickenteppich. Im Kanton Zürich sind zum Beispiel alle Akten der Fremdenpolizei vor 1973 zerstört worden. Dabei wäre das so wichtig. Für die Betroffenen, für die Forschung und für die zukünftigen Generationen!»

In Winterthur erinnert heute nichts an das ehemalige Villaggio oder an die vielen Menschen, die mit ihrer Arbeit die Industriestadt geprägt haben. Dabei könnte uns jede der zahlreichen alten Industriehallen ein Denkmal dafür sein, welchen Preis migrantische Familien oftmals für unseren Wohlstand gezahlt haben.

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Rubrik: Wärmstens empfohlen

Ein Erinnerungsort für die Schande

Ich erlaube mir heute, euch etwas zu empfehlen, das nicht um die Ecke liegt. Die Baracken des Villaggio in Neuhegi sind seit den 2000er Jahren abgerissen. Am Ort erinnert nichts mehr an die Männer, die dort einquartiert worden sind. In Biel sind aber solche Baracken wie durch ein Wunder erhalten geblieben. Als wären die Bewohnenden erst gerade ausgezogen, liegen noch Zeitungen in der Gemeinschaftsküche und es tropft noch immer Wasser durch die Decke im Schlafraum. In der damaligen Hausordnung heisst es: Besuch ist untersagt und wer die Bettwäsche schmutzig macht, dem droht ein Lohnabzug.

Die Baracken sind öffentlich zugänglich und dienen als Denkmal für dieses dunkle Kapitel der Schweizer Geschichte. Interessierte können sich beim Verein Tesoro melden.

Die Gemeinschaftsküche sieht aus, als wäre sie eben erst verlassen worden. (Bild: workzeitung.ch)

Rubrik: Was lauft?


  • Julia Toggenburger erhält städtischen Kulturförderpreis: Der Winterthurer Stadtrat verleiht den diesjährigen Kulturförderpreis der Literatin, Musikerin, Radio- und Kulturmacherin Julia Toggenburger. Das Multitalent bewege sich virtuos zwischen verschiedenen künstlerischen Disziplinen, wie der Stadtrat in seiner Medienmitteilung schreibt. Der Preis ist mit 10’000 Franken dotiert und wird an Künstler:innen mit Bezug zu Winterthur vergeben.


  • Der Kunstpreis geht an Anisa Djojoatmodjo: Die Sängerin, Gitarristin, Songwriterin und Produzentin ist weit über die Landesgrenzen bekannt und war mit Hannah Bissegger zusammen als Duo «Ikan Hyu» bereits SRF 3 Best Talent. Der Stadtrat würdigt mit ihr eine engagierte Förderin von jungen Talenten und eine starke Stimme für Diversität, wie es in der Medienmitteilung der Stadt heisst. Auch der Kulturpreis ist mit 10’000 Franken dotiert.


  • Rekurs gegen Grossbauprojekt beim Sportpark Deutweg: Die Stadt Winterthur plant einen neuen Sportkomplex beim Sportplatz Deutweg. Dafür wird ein bestehendes Gebäude aufgestockt und ein weiteres neu erstellt neben der Eishalle, wie der Landbote schreibt. Anwohnende des Oberen Deutwegs und des Eigenheimquartiers rekurrieren nun aber gegen das Vorhaben der Stadt, denn die Pläne seien überdimensioniert, sagt Anwohner und IG-Präsident Christoph Tanner.


  • Blasmusik in allen Facetten: Am Samstag, 21. Juni kann man am Städtischen Musiktag in der Altstadt verschiedene Platzkonzerte geniessen, wie die Winterthurer Zeitung schreibt. Um 14.15 Uhr folgt dann das Highlight: Auf der Stadthausstrasse zeigen die Musikvereine beim grossen Marschmusik-Defilee ihr Können.


  • Stadt erinnert an Gartenschneidepflicht: Das städtische Tiefbauamt erinnert daran, dass Gewächse aus dem eigenen Garten nicht in den öffentlichen Raum, also zum Beispiel auf Trottoirs ragen dürfen. Das Zurückschneiden ist deshalb Pflicht und muss von den Grundbesitzenden vorgenommen werden.

Rubrik: Winti weiss

Die Überfremdung kommt aus Winterthur

Am Podium im Museum Schaffen habe ich von Historiker:innen gelernt, dass der Begriff «Überfremdung» die Erfindung eines Winterthurers ist: Der Jurist und Sozialarbeiter Carl Alfred Schmid beschäftigte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der «Fremden-Frage». Der unrühmliche Begriff wurde später von den Nationalsozialisten übernommen und taucht heute bei Exponent:innen der AfD in Deutschland wieder auf.

Auf meinem Heimweg komme ich an mehreren alten Industriehallen vorbei. Heute sind sie voller Leben; Museen, ein Kino, ein Wochenmarkt oder Restaurants sind eingezogen. Beim Feierabendbier im Portier werde ich in Zukunft aber manchmal wohl auch an die vielen Saisonniers denken, die in diesen Hallen gearbeitet haben.

A presto,

Gioia

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