Wagenkollektiv bleibt – vorerst
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#59 | 10. Juli 2025 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Gioia Jöhri

Guete Morge Winti

Im Mai haben wir über das «Wagenkollektiv Mumpitz» berichtet, das sich auf einer Wiese der Stadt eingerichtet hat. Da es sich dabei um eine illegale Besetzung handelt, will die Stadt die illegalen Besetzer:innen vom Platz haben. Nun hat sich das Bezirksgericht damit befasst.

Der Wagenplatz im Nägelsee-Quartier. (Bild: zvg)

Dieses hat nun weder für noch gegen die Wegweisung des Wagenkollektivs Mumpitz geurteilt. Sondern ist gar nicht erst darauf eingetreten. Das bedeutet, dass das Gericht den Sachverhalt nicht in seinen Zuständigkeiten sieht. Die Stadt Winterthur ist anderer Meinung und hat nun ein rechtliches Verfahren beim Obergericht eingereicht. Für diese Verhandlung gibt es noch keinen Termin.

Auf dem Wagenplatz im Nägelsee-Quartier nimmt das Kollektiv den Entscheid des Bezirksgerichts trotzdem positiv auf. «Das Land gehört der Stadt. Sie nutzen es aber nicht und haben auch keine Pläne dafür. Deshalb verstehen wir den hohen Aufwand nicht, den die Stadt betreibt, um uns loszuwerden, ohne mit uns das Gespräch zu suchen.» Die Stadt Winterthur meint dazu, dass der Aufwand «der Übliche für die Erstellung einer Rechtsschrift» sei. Und immer noch könne man nicht tolerieren, dass «mit einer illegalen Besetzung einfach Fakten» geschaffen würden.

Vorerst muss sich das Wagenkollektiv also nicht vor einer Räumung fürchten; obwohl gleichzeitig auch eine Strafanzeige gegen die illegale Besetzung läuft. Ob diese schnell vorankommen wird, ist aber fraglich, denn laut Kollektiv seien sich die Behörden nicht sicher, was überhaupt der Tatbestand sei.

«Wir bleiben so lange wie möglich.»

Wagenkollektiv Mumpitz

Aufgeben sei sowieso keine Option. Denn das Anliegen des Kollektivs ist immer noch das Gleiche. Es soll in Winterthur Platz haben für alternative Wohnprojekte. Mittlerweile befasst sich auch die kommunale Politik mit solchen Anliegen. Am Montag ist ein Postulat von SP und AL im Stadtparlament besprochen worden, das eine Wohnzone für (Wohn-)Wagen forderte. Damit würde laut SP und AL die «Vielfalt im städtischen Wohnraum» gestärkt. Das Parlament ging aber nicht darauf ein, vor allem auch, da noch eine Antwort auf eine Interpellation, also eine Frage an den Stadtrat, zum gleichen Thema hängig ist.

Hier siehst du, wer im Stadtparlament wie abgestimmt hat im Postulat zu einer Wohnzone für Wohnwagen. (Grafik: WNTI)

Gleichzeitig hat die IG Camping letzte Woche angekündigt, ein Referendum gegen den Neubau des Campings Schützenweiher zu ergreifen. Das Kollektiv unterstützt die IG Camping, die sich dagegen wehrt, dass mit dem Neubau des Platzes und dem Verpachten an den TCS das Dauercampen nicht mehr möglich sein wird.  

Wie die Zukunft aussieht, weiss weder die Stadt noch das Wagenkollektiv genau. «Wir sind immer noch gesprächsbereit», betont das Kollektiv. Und neben der Auseinandersetzung mit der Stadt beschäftige man sich auch noch mit anderen Dingen: «Zurzeit planen wir ein Open-Air-Kino für die Nachbarschaft auf dem Wagenplatz.»

Rubrik: Was lauft?
  • Höchstzahlen in Winterthurer Schulen: Kaum stehen die Sommerferien an, kommen schon News zum Schulstart. Im Schuljahr 2025/2026 werden 12’674 Kinder und Jugendliche in Winterthurer Schulen gehen. Das sind 64 Kinder mehr als letztes Jahr. 45 Prozent der Schüler:innen nutzen mittlerweile die schulergänzende Betreuung. Das schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung. Für die Stadt ist erfreulich, dass sich der Lehrpersonen-Mangel entspannt habe. Es seien momentan nur sechs Stellen unbesetzt. (mm)


  • Winterthurer Leichtathlet qualifiziert sich für U-23-EM: Nino Freitag von der Leichtathletik-Vereinigung Winterthur (LVW) ist kein Unbekannter in der Szene. Er konnte bereits an einer Cross-EM und einer Langstrecken-Schweizermeisterschaft punkten. Nun geht er mit der 55-köpfigen Selektion von Swiss Athletics nach Bergen in Norwegen und wird sich dort vom 17. - 20. Juli im 10’000-Meter-Lauf beweisen müssen.


  • Halbzeit in der Stadtpark-Sanierung: Der Umbau des Stadtparks verlaufe bisher nach Plan und sei bereits in der Halbzeit angelangt, schreibt die Stadt Winterthur in einer Medienmitteilung. Grosse Teile des erneuerten Parks seien bereits wieder nutzbar, so die neuen zehn Meter langen Bänkli und eine neue Toilettenanlage. Zudem können klimaresistente Bäume und der grosse Blumengarten bestaunt werden. In einer weiteren Etappe geht es darum, den Spielplatz des Altstadt-Schulhauses zu ersetzen und neue Wege anzulegen.


  • Neues Geld für den FCW: Swiss Casino Winterthur ist neu Co-Sponsor beim FC Winterthur. Ab der nächsten Saison tragen die Männer des FCW das Swiss Casino-Logo auf dem Rücken, wie der Club auf seiner Website schreibt. Swiss Casino Winterthur eröffnet im Dezember 2025 ein neues Casino in Winti. Mit dem neuen Sponsor habe man einen Partner, der einem helfe, seine Ziele zu erreichen, sagt FCW-Präsident Mike Keller. (mm)


  • GLP-Stadtparlamentarier gewinnt Förderpreis: Die Werner Siemens-Stiftung vergibt pro Jahr mehrere Stipendien. Benedikt Oeschger hat nun das Exzellenzstipendium für 2025/2026 erhalten. Dieses ist mit 19’800 Franken dotiert und wird an herausragende Studierende der MINT-Fächer vergeben. Der GLP-Politiker studiert im Masterstudium Agrarwissenschaften an der ETH Zürich.

Rubrik: Wahr gesagt (Kolumne)

Geschichte vor Ort

Mehr Anerkennung für die Geschichten von Migrantinnen und Migranten

Heute hat fast jede zweite Person, die in Winterthur lebt, einen Migrationshintergrund. Dahinter stehen unzählige Geschichten von Menschen, die hierhergekommen sind, um zu arbeiten. In der Ausstellung «Reality Check! Arbeit, Migration und Geschichte(n)» im Museum Schaffen kommen einige von ihnen zu Wort. Luigi Fucentese ist einer von ihnen. Er kam wie über zwei Millionen seiner Landsleute nach dem Zweiten Weltkrieg in die Schweiz. Die Winterthurer Sulzer AG hatte ihn an der Berufsschule in Mailand rekrutiert. Mit einem Arbeitsvertag in der Tasche zog er 1961 nach Winterthur und arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Maschinenkonstrukteur. Gleichzeitig engagierte er sich als Gewerkschafter und insbesondere für die Integration migrantischer Kinder. Die bekannteste Institution, die Luigi mitgründete, ist die Ecap, inzwischen die zweitgrösste Institution für Erwachsenenbildung der Schweiz. Heute ist er eine Legende. Nach seinem Ableben im vergangenen Jahr gibt es Menschen, die das Museum einzig besuchen, um noch einmal seine Stimme zu hören. Ende Juli geht die Ausstellung zu Ende – doch das Thema bleibt und verdient für die Zukunft mehr Anerkennung. Migration hat die Schweiz gebaut, brachte Wohlstand und kulturelle Vielfalt. Die Schweiz braucht Migration. Ansonsten stünden Maschinen still, Krankenhäuser müssten schliessen, das Rentensystem ginge längst nicht mehr auf. Es ist an der Zeit, dass der Beitrag all der zugewanderten Menschen gewürdigt wird und einen festen Platz in der Stadtgeschichte von Winterthur findet.

Unter der Rubrik «Geschichte vor Ort» schreiben verschiedene Autor:innen aus dem Geschichtennetzwerk Winterthur.


Christian Huggenberg ist neuer Präsident des Historischen Vereins Winterthur und leitet mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern das Museum Schaffen.

Vielleicht hast du bald Ferien, vielleicht auch nicht. Ich wünsche dir so oder so einen guten Start in die Sommerferien. Wir lesen uns nach den Betriebsferien von WNTI (12. - 27. Juli) wieder.

Bis bald und hebeds guet,

Gioia

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