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| Es ist (fast) Wochenende! |
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| Im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung verändert Künstliche Intelligenz zunehmend auch die Hochschullandschaft. Tools wie ChatGPT werden zu festen Bestandteilen des Studienalltags – vom Informationsabruf bis zur Texterstellung. 🤖
Kommt dir dieser Text irgendwie zu rund, zu korrekt, vielleicht sogar verdächtig effizient vor? Dann hast du ein gutes Gespür für KI – denn ja, diese Zeilen stammen von einer Maschine. Und nein, sie wird dir den Rest des Textes nicht auch noch schreiben. Denn nun geht es mit meinen persönlichen Worten weiter. Und zwar damit, wie der Einsatz von KI besonders an Hochschulen für hitzige Diskussionen sorgt. |
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| ChatGPT und Co. sorgen an vielen Schweizer Hochschulen für Unsicherheiten. (Bild: Marit Langschwager) |
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| «Manchmal nutze ich KI für eine Textzusammenfassung, wenn’s schnell gehen muss oder bei schriftlichen Arbeiten», sagt ZHAW-Student Mirko. Er will lieber anonym bleiben. Tatsächlich würde er solche Sätze immer häufiger auf dem Campus hören. Ob für Hausarbeiten, Prüfungsvorbereitungen oder zum Erklären komplizierter Themen – KI-Tools sind längst fester Bestandteil des Studienalltags geworden. |
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| | «Bei Prüfungen ist klar geregelt, was erlaubt ist. Bei schriftlichen Arbeiten ist es oft nicht so eindeutig – da stellt sich schnell die Frage: Wo liegt die Grenze?» Mirko, ZHAW-Student |
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| | Laut einer internationalen Umfrage verwenden inzwischen 86 Prozent der Studierenden weltweit KI. Seit der Lancierung von ChatGPT vor drei Jahren hat sich auch an Schweizer Hochschulen vieles verändert. An der ZHAW zum Beispiel setzen Dozierende inzwischen themenspezifische Lernbots ein – etwa für Physik oder Recht, wie Thomas Schläpfer, Leiter der Medienstelle, erklärt. Diese dienen dazu, fachliche Inhalte zu erklären oder Lernprozesse zu unterstützen. Gleichzeitig wächst die Sorge vor unsichtbarem KI-Einsatz und Plagiaten. Die ZHAW hat deshalb klare Richtlinien geschaffen, um den Umgang mit KI transparent zu regeln.
Der Grundsatz lautet: Der Einsatz von KI ist erlaubt – sofern er deklariert wird. Besonders bei unbeaufsichtigten Arbeiten wie Semester- oder Hausarbeiten dürfen Studierende generative KI nutzen, müssen dies aber offenlegen. Die sogenannte Deklarationspflicht soll Transparenz schaffen und die Eigenverantwortung stärken.
Anders bei beaufsichtigten Prüfungen: Hier ist KI nur erlaubt, wenn sie ausdrücklich vorgesehen ist. Um den KI-Einsatz bei digitalen Prüfungen kontrollierbar zu machen, verwendet die ZHAW eine Software, die Bildschirmaktivitäten dokumentiert. «So schaffen wir faire und objektive Bedingungen für alle», erklärt Fabian Jasper-Möller, Experte für digitale Prüfungen. |
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| Viele Studierende nutzen KI-Tools vor allem für Literaturrecherche oder Zusammenfassungen. (Bild: Marit Langschwager) |
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| Die Regeln wurden laut Schläpfer insgesamt gut aufgenommen – auch wenn es anfangs Unsicherheiten gab. «Gerade bei der Deklaration tauchten viele Fragen auf.» Auch Mirko kennt diese Unsicherheit: «Bei Prüfungen ist klar geregelt, was erlaubt ist. Bei schriftlichen Arbeiten ist es oft nicht so eindeutig – da stellt sich schnell die Frage: Wo liegt die Grenze?» Zudem, so meint er, gebe es Studierende, die sich gar nicht erst mit den Regeln befassen möchten. «Aber das ist dann ihre Verantwortung.»
Neben den Richtlinien setzt die ZHAW auch auf neue Prüfungsformate – ein Trend, der sich an vielen Hochschulen abzeichnet. So prüft etwa die Universität Zürich, Doktorarbeiten künftig mündlich zu bewerten. Die ZHAW, mit ihrem Fokus auf berufsnahe Studiengänge, setzt bereits länger auf praktische und mündliche Formate. Verteidigungen gehören bei Bachelor- oder Masterarbeiten zum Standard. In einzelnen Fachbereichen gibt es strukturierte Zwischengespräche, um den Entstehungsprozess besser nachvollziehen zu können.
Dabei gehe es nicht primär um Kontrolle, sondern darum, Eigenleistung, Verständnis und Reflexion sichtbar zu machen. «Mündliche Formate ermöglichen es, gezielt nachzufragen und das inhaltliche Verständnis zu überprüfen», betont Schläpfer. Ausserdem würden damit auch die echten Lernprozesse gefördert. |
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| | «KI kann beim Formulieren helfen – denken, prüfen und den richtigen Ton treffen müssen die Studierenden weiterhin selbst.» Reto Salzmann, Mitbegründer und Dozent FSWI |
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| | Um Missbrauch und Täuschung zu vermeiden, setzt auch die Fachschule für Wirtschaft und Informatik (FSWI) neben der Deklarationspflicht auf einen ausgewogenen Mix aus KI-gestützten und klassischen Leistungsnachweisen. So arbeiten Studierende beispielsweise mit KI-Tools, um Geschäftsideen zu entwickeln, müssen diese aber zusätzlich mündlich präsentieren und sich kritischen Rückfragen stellen. Entscheidend sei dabei nicht der Output der KI, sondern die fachliche Tiefe und das Verständnis, betont Reto Salzmann, Mitgründer und Dozent an der FSWI.
Auch beim Verfassen von Geschäftstexten – etwa E-Mails oder Briefen – kommt KI unterstützend im Unterricht zum Einsatz. Die Studierenden sollen so lernen, den generierten Inhalt kritisch zu überarbeiten sowie auf den Stil und die fachliche Korrektheit zu achten. «KI kann beim Formulieren helfen – denken, prüfen und den richtigen Ton treffen müssen die Studierenden weiterhin selbst», betont Salzmann.
Mirko sieht das ähnlich: «Ich würde nie alles eins zu eins übernehmen.» Die Sorge, dass das auffliegt, sei zu gross und letztlich müsse man den Stoff ja trotzdem selbst verstehen. Denn ob mit oder ohne KI: Das Denken bleibt Aufgabe der Studierenden. |
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| KI kompakt erklärt Die Volkshochschule Winterthur bietet aktuell den Kurs «Die Welt der künstlichen Intelligenz – eine Einführung» an. Ideal für alle, die endlich wissen wollen, was hinter KI steckt – ganz ohne Technikjargon. In kompakter Form lernst du, wie Künstliche Intelligenz funktioniert, wo sie uns im Alltag begegnet und welche Chancen (oder Fallstricke) sie birgt. Für den aktuellen Kurs am 8. Januar sind noch telefonische Anmeldungen möglich. |
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| Stadtrat lehnt Schuldeninitiative ab: Die FDP findet die Nettoschulden der Stadt zu hoch und reichte deswegen im August die Initiative «Ja zu weniger Schulden» ein. Sie fordert, dass die Nettoschulden «maximal das Einfache der ordentlichen Steuern im Rechnungsjahr» betragen. Der Stadtrat lehnt diese jedoch ab, da der Schuldenberg, den die FDP sieht, höchstens ein sanfter Hügel sei. Steuern seien nicht die einzigen Einnahmen der Stadt, argumentiert der Stadtrat. Sie erhebe auch Gebühren. Weshalb das einen Unterschied mache, liest du im ganzen Text auf wnti.ch. (ks)
Winterthur regelt öffentliche Beleuchtung, Uhren und Beflaggung neu: Der Stadtrat hat eine neue Verordnung zur öffentlichen Beleuchtung, den Uhren und der Beflaggung ans Stadtparlament überwiesen. Damit will die Stadt erstmals eine einheitliche gesetzliche Grundlage für diese Aufgaben schaffen, die bisher nur über interne Vereinbarungen geregelt waren. Zuständig ist neu Stadtwerk Winterthur, etwa für Strassenbeleuchtung, Uhren beim Bahnhof oder Flaggen an Anlässen wie dem 1. August.
Gastro im Stadtpark: Der Stadtrat reichte gestern beim Parlament das Nutzungskonzept für den Stadtgarten ein und die Ermächtigung, diesen gegebenenfalls anzupassen. Das Konzept bildet die Grundlage für Genehmigungen von Veranstaltungen. Darin ist vorgesehen, dass bei der neuen Pergola beim Baumplatz an der Museumstrasse eine mehrjährige Buvette als Gastroangebot betrieben wird. Die Fläche zwischen Barockhäuschen und Merkurplatz steht für Veranstaltungen zur Verfügung. (ks)
Beat Schmid wird neuer Präsident von Yellow Winterthur: Yellow Winterthur hat Beat Schmid als neuen Präsidenten nominiert, wie der Verein mitteilt. Der 51-Jährige soll an der nächsten Generalversammlung offiziell gewählt werden, übernimmt seine Aufgaben aber bereits jetzt. Schmid sei dem Verein seit Jahren verbunden – als ehemaliger Spieler, Juniorentrainer und OK-Mitglied des Yellow Cups.
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| | | | Ab Weihnachten verzaubert im Kiwi Center die italienische Komödie «Buen Camino» mit Checco Zalone durch Herz, Humor und eine besondere Vater-Tochter-Geschichte. In italienischer Originalfassung ohne Untertitel. |
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| Einsteins kurze, aber prägende Zeit in Winterthur Bevor Albert Einstein weltberühmt wurde, sammelte er einen Teil seiner ersten beruflichen Erfahrungen in Winterthur. Im Mai 1901 trat der damals 22‑jährige ETH‑Absolvent eine Stelle als Aushilfslehrer am Technikum Winterthur an. Er vertrat Professor Rebstein, der für einige Monate Militärdienst leisten musste.
In einem Brief an seine spätere Frau Mileva Marić schrieb Einstein begeistert über das Angebot und seine umfangreiche Lehrtätigkeit – rund 30 Unterrichtsstunden pro Woche, unter anderem sogar in Darstellender Geometrie. Trotz der hohen Belastung zeigte sich früh seine Freude am Unterrichten. Gegenüber seinem Hausvater Jost Winteler hielt er fest, wie sehr ihn das Lehren erfülle und wie er nach langen Unterrichtstagen noch mit Energie an eigenen wissenschaftlichen Problemen arbeitete.
Einsteins Tätigkeit am Technikum endete im Juli 1901. Er blieb jedoch bis in den Herbst in Winterthur und nutzte die Zeit, um sich von hier aus um eine feste Anstellung zu bemühen. Ein Jahr später fand er diese schliesslich – am Patentamt in Bern, wo er den Grundstein für seine wissenschaftliche Laufbahn legte.
Winterthur war damit eine frühe Station im Leben eines der bedeutendsten Physiker der Geschichte – ein Ort, an dem Einstein nicht nur lehrte, sondern auch entdeckte, wie sehr ihn das Unterrichten selbst inspirierte. |
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| Ausschnitt einer Techinfo-Publikation von Dezember 1989. (Bild: ZHAW) |
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| | Du musst natürlich nicht gleich der nächste Einstein werden. No pressure! Der hat seine Relativitätstheorie schliesslich auch ganz ohne ChatGPT hinbekommen (wobei man manchmal schon denkt, er hätte ein bisschen KI im Kopf gehabt). Ob du also selbst rechnest oder die Maschine ein bisschen mitdenken lässt: Am Ende zählt, dass du verstehst, worum es geht. Und manchmal reicht schon ein kluger Gedanke, ganz ohne Algorithmus. Also bleib neugierig und wer weiss, vielleicht kommt dir die nächste grosse Idee ja ganz ohne Prompt.
Einen baldigen Start in das letzte Adventswochenende! Adieu und winterliche Grüsse! Marit |
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