Die Aufwertung des Mattenbachs schlägt Wellen. Uns erreichte dazu ein Leserbrief von Ruedi Brem (FDP):
Der Weg von Seen in die Altstadt ist über die Waldeggstrasse und den Mattenbachweg etwa gleich lang. Welchen Weg ich als Fussgänger oder Velofahrer nehme, hängt in meinem Fall ausschliesslich vom Lustprinzip ab.
Auf beiden Strecken behindern sich Fussgänger und Velofahrer kaum, der Verkehr wird verteilt und es gibt keinen Dichtestress. Das wird sich mit den Plänen für die «Revitalisierung» des Mattenbachs ändern: Ein Kiesweg soll die bisherigen beiden Wege am Mattenbach ersetzen und die Waldeggstrasse soll zur bevorzugten Veloroute werden.
Meine Befürchtungen nach dem Lesen der Unterlagen zum Siegerprojekt sind: Die Konflikte zwischen Fussgängern und Velofahrern am Mattenbach werden zunehmen. Kinderwagen werden schlecht auf dem Kies rollen und die Velofahrer um diese und Fussgänger herumkurven. Die Hündeler verlieren den Auslauf auf die Felder, die Landwirtschaft und Püntiker geben Land ab.
Mit 35 Prozent Siedlungsfläche – die anderen 65 Prozent sind Landwirtschafts- und Waldflächen – hat die Stadt Winterthur im Vergleich mit allen grösseren Städten in der Schweiz den mit Abstand höchsten Anteil an natürlichen Flächen und damit Naherholungsgebieten. Für zig-Millionen den Mattenbach zum Nachteil für Fussgänger, Velofahrer, Kleintierhalter und Püntiker zu «revitalisieren» ist für eine hoch verschuldete Stadt ziemlich sinnfrei. Das Projekt sollte, wenn überhaupt, auf die unbedingt notwendigen Massnahmen zum Hochwasserschutz beschränkt werden.